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Alternativmedizin: Schwarze Salbe gegen Hautkrebs

Es klingt verlockend: Die Salbe direkt auf die Haut auftragen, und schon wird der Tumor herausgeätzt. Solche Heilsversprechen sind nicht nur unseriös, sie können auch großen Schaden anrichten.

Die Rolle der Komplementärmedizin

Vielfältige Optionen: Von TCM bis Tai Chi

Das Angebot an alternativen und komplementären Heilmethoden ist groß. Es reicht von klassischer Homöopathie und traditioneller chinesischer Medizin (TCM) über Akupunktur, Yoga und Tai Chi bis hin zu exotischen Verfahren wie Heilpilzen, Reiki und Handauflegen. Vieles davon kann supportiv sinnvoll sein. Vor allem für Akupunktur und körperlich aktivierende Methoden ist eine Wirksamkeit bei onkologischen Erkrankungen belegt. Sie helfen beispielsweise gegen Schmerzen und Fatigue.

Schwarze Salbe: Fragwürdige Wirkung

Ein Negativbeispiel sind hingegen sogenannte Anti-Krebs-Salben, auch bekannt als Schwarze Salben, da einige von ihnen Aktivkohle enthalten. Darauf weist Yannick Borkens von der Charité – Universitätsmedizin Berlin hin. Sie sollen laut manchen Alternativmedizinern und Esoterikern nicht nur Hautkrebs wegätzen, sondern auch andere Tumoren ausmerzen. Einen Beleg für diese fragwürdige Wirkung bleiben sie freilich schuldig. Weder der Tumor selbst noch Metastasen lassen sich dadurch beeinflussen.

Das Fatale an diesen Salben sind – neben den leeren Versprechungen und enttäuschten Hoffnungen – die zum Teil stark ätzenden Inhaltsstoffe wie Zinkchlorid oder Dimethylsulfoxid. Sie können zu ernsthaften Hautschäden bis hin zur Verstümmelung führen.

Hohe Nachfrage bei jungen Frauen und Bildungsniveau

Die S3-Leitlinie "Komplementärmedizin in der Behandlung von onkologischen Patienten" rät dazu, die Betroffenen aktiv nach ihrer Einstellung zu komplementärmedizinischen Maßnahmen zu fragen und umfassend über Wirkweise, Indikation, Kontraindikation und Grenzen der jeweiligen Verfahren aufzuklären. 

Das Interesse daran ist hoch. Etwa die Hälfte aller onkologischen Patientinnen und Patienten greift während oder nach Abschluss der Therapie auf komplementäre oder alternative Ansätze zurück. Vor allem Frauen, jüngere Betroffene und Menschen mit hohem Bildungsniveau nutzen Angebote über die klassische Medizin hinaus.

Ein Grund dafür ist das Ohnmachtsgefühl, das eine Krebsdiagnose bei vielen auslöst. Sie möchten selbst aktiv werden und an der Therapie mitwirken. Das offene Gespräch und die Beratung zu komplementärmedizinischen Ansätzen kann die Patientenautonomie stärken und auch die Therapieadhärenz erhöhen. Wie wichtig die eigene Selbstwirksamkeit und eine positive Einstellung für den Therapieerfolg sind, ist heutzutage unbestritten.

Unterstützung bei alternativen Therapieansätzen

Viele Krebspatientinnen und -patienten greifen auf alternativ- oder komplementärmedizinische Methoden zurück. Ärztliche Aufgabe ist es, sie dabei nicht allein zu lassen, aufzuklären und bei der Auswahl zu unterstützen. So lassen sich leere, teils gefährliche Heilsversprechen in den Wind schlagen.
 

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