Systemtherapie des fortgeschrittenen Mammakarzinoms - Senologie 2023 Logo of esanum https://www.esanum.de

Senologie 2023: Große Fortschritte bei der Behandlung des metastasierten Mammakarzinoms

Bei der Behandlung des metastasierten Mammakarzinoms geht es um die optimale Sequenz der Substanzen und das Management von Nebenwirkungen, auch Biomarker spielen eine wichtige Rolle. Hier kommt eine ganze Reihe neuer Medikamente ins Spiel.

Welche Therapie für welches Mammakarzinom? 

Etablierte Therapien wie die Kombination von CDK 4/6-Inhibitoren mit antihormoneller Therapie haben sich bei der Behandlung des metastasierten Mammakarzinoms als wirksam erwiesen. Darüber hinaus werden nun auch neue Therapieoptionen empfohlen für HER2-low und triple-negative Mammakarzinome. Hier ein Überblick:

Fortgeschrittener Brustkrebs mit Metastasen und Hormonrezeptor-positiven Tumorzellen, ohne stark vermehrtes HER2: 

Triple-negativer Brustkrebs mit Metastasen

Bei Vorliegen einer BRCA-Mutation, wenn HER2 negativ

Die PARP-Inhibitoren Olaparib und Talazoparib werden bei Patientinnen mit einer Keimbahnmutation in den Genen BRCA 1 und/oder 2 empfohlen. Diese Medikamente sind in vielen Situationen besser wirksam als eine konventionelle Chemotherapie. Bei allen Patientinnen mit Metastasen und ohne positives HER2 (unabhängig vom Hormonrezeptor-Status) sollte deshalb eine Keimbahn-BRCA-Testung durchgeführt werden. 

HER2-positiv entsprechend einer Überexpression von HER2

Standard der Erstlinientherapie ist eine duale Blockade mit den HER2-Antikörpern Trastuzumab und Pertuzumab in Kombination mit einer Chemotherapie (Taxan).

Zwei neue Ansätze sind verfügbar und werden in der zugelassenen Behandlungssituation aufgrund eines erheblichen Vorteils gegenüber dem bisherigen Standard empfohlen: 

Fazit

In der Behandlung des metastasierten Mammakarzinoms wurden in den letzten Jahren, begleitet von der Entwicklung vieler neu zugelassener oder zur Zulassung anstehender Substanzen, große Fortschritte gemacht.
 

Kurzbiografie Prof. Volkmar Müller

Prof. Dr. med. Volkmar Müller ist stellvertretender Klinikdirektor der Klinik und Poliklinik für Gynäkologie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE). Der Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe leitet die konservative gynäkologische Onkologie und die onkologische Tagesklinik. Weitere seiner Themenschwerpunkte sind die Palliativmedizin sowie die medikamentöse Tumortherapie.
 

Weitere Informationen zur Therapie des Mammakarzinoms

Senologie-Kongress 2023

Charité Mayo Conference

Fachbereich Gynäkologie/ Onkologie

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