CME: Mit der Weiterbildung so richtig punkten Logo of esanum https://www.esanum.de

Auf der Jagd nach den Punkten

Der Wissenszuwachs in der Medizin hat sich in vielen Fachdisziplinen sehr stark beschleunigt. Um erforderliche CME-Punktenachweise zu führen, sind Schweiß und Selbststudium gefordert.

Interview mit dem Urologen Dr. Christoph Pies

Faktencheck zu CME-Punkten

Weiterbildung als Grundbedürfnis medizinischen Wirkens 

Eigentlich, so sollte man annehmen, ist die Fortbildung bei Ärztinnen und Ärzten ein intrinsischer Antrieb. Doch noch immer gibt es zwischen 5 % und 10 % Fachärztinnen und Fachärzte, die sich nicht für die Weiterbildungspflicht interessieren. Diesen CME-Muffeln drohen jedoch bei Weigerung und wiederholtem Verfehlen der Nachweispflicht innerhalb von 5 Jahren Sanktionen seitens der KV.

Für die überwiegende Mehrheit der Kolleginnen und Kollegen ist die kontinuierliche Weiterbildung im eigenen Fachbereich jedoch selbstverständlich. Der Urologe Dr. Christoph Pies beschreibt die Einstellung der meisten Ärztinnen und Ärzte zur CME-Punkte-Jagd mit einem Augenzwinkern:

"Schon seit dem Studium gehört das Lernen einfach zum Berufsbild. Daher geben Sie einer Medizinerin oder einem Mediziner ein Telefonbuch zum Auswendiglernen. Sie werden nie ein "Warum" hören, sondern immer nur "bis wann?""

Achtung auch bei anderen Berufsmodellen in Kombination

Wer nun den Arztkittel teil- oder stundenweise "an den Nagel" hängt, um beispielsweise Bücher zu schreiben, selbst Seminare anzubieten oder nur noch gelegentlich als Honorararzt oder –ärztin aktiv wird, hat dennoch eine Verpflichtung zur Weiterbildung und zum Sammeln von CME-Punkten.

Das kann schon einmal gerade in der Übergangszeit vergessen werden, aber nach 5 Jahren kommt auch hier unweigerlich die Stunde der Wahrheit und es müssen 250 CME-Punkte vorgelegt werden. Am Ende dient diese Verpflichtung schließlich der eigenen Sicherheit im Fachgebiet sowie der Sicherheit und dem Wohlbefinden der Patientinnen und Patienten. CME-Punkte zu sammeln, ist somit ebenfalls ein Teil der ärztlichen Verpflichtung, Schaden von Patientinnen und Patienten abzuwenden.  

Kurzbiografie Dr. med. Christoph Pies

Der Urologe Dr. Christoph Pies studierte Medizin in Bochum und Düsseldorf. Nach der Facharztausbildung und seiner Oberarzttätigkeit arbeitete er viele Jahre als niedergelassener Urologe. Bereits seit 2017 ist er neben der Patientenversorgung ebenso als Buchautor, Berater und Podcaster aktiv.