Häufiger Purpura Schönlein-Henoch durch COVID-19? Logo of esanum https://www.esanum.de

Purpura Schönlein-Henoch: sind saisonale Pathogene mitverantwortlich?

Die Purpura Schönlein-Henoch ist die häufigste Vaskulitis im Kindesalter. Ihre Auslöser sind bisher nicht abschließend geklärt. Könnten saisonale Erreger wie Streptococcus pneumoniae oder Streptococcus pyogenes mitverantwortlich sein?

Saisonale Erreger der HSP

Was ist der Auslöser für HSP?

Was genau der Auslöser für die Henoch-Schönlein-Purpura im Kindesalter ist, ist nicht genau geklärt. Es gibt verschiedene Theorien, woher die häufigste pädiatrische Vaskulitis kommt. Ob es einen Zusammenhang zwischen der Erkrankung und zirkulierenden saisonalen Erregern geben könnte, hat nun eine Studie (DOI:10.1001/jamanetworkopen.2024.5362) aus Frankreich untersucht.

Hierzu werteten sie die Daten von über 9.500 an HSP erkrankten Kindern aus und untersuchten die Inzidenz der Vaskulitis vor Beginn und nach Beendigung der COVID-Schutzmaßnahmen. 

Was hat COVID mit HSP zu tun?

Auf den ersten Blick scheint COVID nicht viel mit der Purpura Schönlein-Henoch zu tun zu haben. Aber die Einführung der Restriktionen, sprich social distancing, das Tragen von Masken und generell weniger Kontakt mit anderen Menschen führte auch zu einer verminderten Zirkulation von und Ansteckung mit saisonalen Erregern wie S. pneumoniae oder S. pyogenes. Demnach könnte ein Rückgang von HSP während dieser Pandemiezeit auf einen Zusammenhang zwischen der Erkrankung und den saisonalen Pathogenen hinweisen. 

Gibt es einen Zusammenhang zwischen HSP und anderen Pathogenen?

Die Studienautoren fanden einen deutlichen Rückgang an HSP-Fällen während des Lockdowns und einen Anstieg der Fälle nach Lockerung der Restriktionen. Für beide Szenarien waren die Ergebnisse statistisch signifikant. Darüber hinaus stellten sie einen möglichen Zusammenhang zwischen der Inzidenz von HSP und Streptococcus pneumoniae (37 Prozent der Fälle), Streptococcus pyogenes (25 Prozent) und humanem Rhinoenterovirus (17 Prozent) her. Das bedeutet, dass fast 60 Prozent aller HSP-Erkrankungen mit diesen Pathogenen in Verbindung gebracht werden könnten. 

Fazit für die Praxis

Ein möglicher Zusammenhang zwischen saisonalen Pathogenen und HSP bedeutet, dass Schutzmaßnahmen wie solche während der COVID-Pandemie möglicherweise effektiv in der Vorbeugung von Henoch-Schönlein-Purpura sein könnten, da es hierbei zu einer reduzierten Verbreitung und Zirkulation der Krankheitserreger kommt.
 

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