Neuer Antikörper macht Hoffnung auf neue Therapieoption bei Kardiomyopathie Logo of esanum https://www.esanum.de

Transthyretin-Amyloid-Kardiomyopathie (ATTR-CM): ein neuer Antikörper macht Hoffnung

Bisher gibt es kein Medikament, das die Ursache der ATTR-CM – nämlich die Ablagerung von fehlerhaft gefaltetem Transthyretin im Herzmuskelgewebe – behebt. Ein neuer rekombinanter Antikörper aus einer Phase-I-Studie gibt nun Grund zur Hoffnung.

Hoffnungsvolle Ergebnisse in Phase-I-Studie

ATTR-CM: was ist das genau?

Die Transthyretin-Amyloid-Kardiomyopathie gehört zur Gruppe der systemischen Amyloidosen. Ursächlich für die Erkrankung ist der Einbau von abnorm gefaltetem Transthyretin (TTR), einem Amyloidprotein, in das Herzmuskelgewebe, was auf Genmutationen zurückzuführen ist. Die Krankheit wird autosomal-dominant vererbt.

Im Erwachsenenalter kommt es zu einer restriktiven Kardiomyopathie mit Herzinsuffizienz sowie Brady-Tachyarrythmien. Es ist möglich, dass auch eine sensomotorische Polyneuropathie im Sinne einer familiären Amyloid-Polyneuropathie besteht. 

Die Prognose hängt von der Schwere der Herzinsuffizienz ab. Auch der plötzliche Herztod durch Arrhythmien spielt hierbei eine Rolle. Das 5-Jahres-Überleben liegt bei weniger als 50%.

Was kann der untersuchte Antikörper?

Das Ziel der Forschung rund um ATTR-CM ist die Behandlung des ursächlichen Problems – nämlich der ATTR-Ablagerung im Herzmuskelgewebe. Bisherige Therapieoptionen konnten zwar eine Verlangsamung der Krankheitsprogression erreichen, jedoch nicht die Reduktion der Ablagerungen. 

Der in der vorliegenden Phase-I-Studie untersuche anti-ATTR-Antikörper wurde hingegen genau hierfür entwickelt. Er schleust das abnorm gefaltete TTR mithilfe von Phagozytose aus den Kardiomyozyten aus.

Wie wirksam ist die Behandlung?

In der doppelblinden randomisierten Studie konnte nachgewiesen werden, dass der Antikörper – er heißt bisher nur NI006 – innerhalb von 12 Monaten eine Reduktion der Amyloidlast im Herzmuskelgewebe erreichen konnte, wenn er in einer Konzentration von mindestens 10 mg pro Kilogramm Körpergewicht infundiert wurde. 

Zu schweren unerwünschten Nebenwirkungen kam es hierbei nicht. Insgesamt entspricht das pharmakologische Profil der neuen Substanz dem eines IgG-Antikörpers.

Hoffnung auf eine bessere Therapie der ATTR-CM

Der neue anti-TTR-Antikörper macht Hoffnung auf eine ursächliche Behandlung der bisher meist fatal verlaufenden Erkrankung ATTR-CM. Weitere Studien sind in der Zukunft notwendig, jedoch sind die Daten der vorliegenden Phase-I-Studie vielversprechend. 

Quellen: