Kinder mit Diabetes Typ 2: Retinopathie-Risiko steigt nach 5 Jahren rasant an Logo of esanum https://www.esanum.de

Typ-2-Diabetes in der Pädiatrie: die Retinopathie lässt nicht lange auf sich warten

Immer mehr Menschen leiden unter Typ-2-Diabetes. Auch Kinder sind von der globalen Pandemie nicht verschont. Eine neue Studie hat nun untersucht, wie häufig eine diabetische Retinopathie bei Kindern mit dieser Stoffwechselkrankheit ist.

Analyse von 6.000 Fällen weltweit

Typ-2-Diabetes: eine altersunabhängige Pandemie?

Immer mehr Menschen weltweit erkranken an Typ-2-Diabetes. Unausgewogene Ernährung und wenig Bewegung tragen ihren Teil zu dieser Entwicklung bei. Auch Kinder und Jugendliche sind davon nicht verschont. Immer mehr pädiatrische Patienten entwickeln die Typ-2-Diabetes und müssen entsprechend behandelt werden.

Eine der Hauptkomplikationen bei Typ-2-Diabetes ist und bleibt die diabetische Retinopathie. Sie trägt wesentlich zum Verlust der Sehfähigkeit bei Erkrankten bei und sollte daher unbedingt vermieden werden. Ein Grund, warum die DDG mehr Augenscreenings bei Diabetes-Patienten fordert.

Ist die diabetische Retinopathie auch für Kinder relevant?

Ob und in welchem Ausmaß auch Kinder und Jugendliche unter diabetische Retinopathie leiden, war bisher nicht bekannt. Mit einer ausgedehnten Literaturrecherche wurde sich dieses Themas nun angenommen und untersucht, welche Prävalenz die Retinaveränderung in der pädiatrischen Population hat. 

Hierzu wurden die Daten von etwas knapp 6.000 Kindern, Teenagern und jungen Erwachsenen bis 21 Jahre ausgewertet. Das Ergebnis: die globale Prävalenz der diabetische Retinopathie liegt bei diesen Diabetikern bei 6,99 Prozent.

Wie lange dauert es, bis eine Retinopathie auftritt?

Wenig überraschend dürfte sein, dass das Risiko für eine diabetische Retinopathie mit dem Alter ansteigt. In der Regel liegt dies an der bereits länger bestehenden Erkrankung. Doch insgesamt scheinen Kinder und Jugendliche relativ schnell Augenschäden davon zu tragen. Bereits nach fünf Jahren leiden etwa 28 Prozent der kindlichen Typ-2-Diabetiker an der Augenveränderung – im Vergleich zu nur ein Prozent nach zweieinhalb Jahren.

Die Studien zeigten darüber hinaus, dass ein jährliches Screening anhand von Fundusfotographie die beste Möglichkeit ist, die Erkrankung früh zu erkennen.

Fazit für die Praxis

Auch bei Kindern mit Typ-2-Diabetes ist die diabetische Retinopathie weltweit auf dem Vormarsch. Jährliche Untersuchungen können zur Früherkennung beitragen. Das Risiko für die Augenerkrankung steigt über die Jahre deutlich an, bereits 28 Prozent aller pädiatrischen Diabetiker leiden an der DR nach nur fünf Jahren. 
 

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