Die atopische Dermatitis (AD) ist eine chronische Erkrankung mit hoher Krankheitslast, die oft mit weiteren Komplikationen, Komorbiditäten und Einbußen der Lebensqualität einhergeht. Umso wichtiger sind gezielte präventive Maßnahmen und eine frühzeitige, konsequente Therapie.
Während bei den meisten Patienten mit Atopischer Dermatitis eine Basistherapie mit topischen Mitteln ausreichend ist, erfordern schwerere Verlaufsformen zum Teil den Einsatz von systemischen Wirkstoffen. Aus patientenbezogenen Studien geht hervor, dass hier ein hoher Bedarf an neuen, wirksamen Therapieoptionen besteht.
Erfreulicherweise hat sich in den letzten Jahren pharmakologisch einiges getan. Innovative Systemtherapeutika zur Intervall- und Langzeittherapie sind auf den Markt gekommen und erweitern die therapeutischen Möglichkeiten bei moderater bis schwerer AD. Sie können zum Einsatz kommen, wenn die Erkrankung mit topischen Behandlungen nicht ausreichend kontrolliert werden kann, oder auch, um hohe Mengen topischer Glukokokortikosteroide einzusparen.
Allerdings muss der Einsatz der neuen Wirkstoffe sorgfältig abgewogen und stets patientenindividuell entschieden werden. Vor allem JAK-Inhibitoren greifen maßgeblich in die Immunprozesse ein und erfordern daher ein entsprechendes Screening und Monitoring.
Doch die Versorgung von Menschen mit AD geht über die rein medikamentöse Behandlung weit hinaus. Dem trägt das interdisziplinäre Leitlinien-Gremium mit einem umfassenden Therapiemanagement Rechnung, in das die Betroffenen aktiv einbezogen werden sollen. Dazu gehört ein individuelles Behandlungskonzept mit Therapieplan und Patientenschulungen. Außerdem sind bei Bedarf psychoedukative, psychosoziale oder psychotherapeutische Maßnahmen einzuleiten.
Die Therapielandschaft der atopischen Dermatitis entwickelt sich rasant weiter, gerade im Bereich der Systemtherapeutika. Die Autoren planen daher regelmäßige Aktualisierungen, um den Lesern eine "lebendige" Leitlinie zu bieten.
Die neue Leitlinie liefert ein evidenzbasiertes Update zu allen Aspekten der AD-Versorgung – von den neuen Systemtherapien bis hin zum Alltagsmanagement der Erkrankung. Damit sind die behandelnden Ärzte gut für die Versorgung ihrer chronisch kranken AD-Patienten gerüstet.
Die neuesten Entwicklungen bei Atopischer Dermatitis und anderen dermatologischen Erkrankungen direkt vom Kongress der European Academy of Dermatology an Venerology:
Weitere Informationen in unserer Kongressberichterstattung zum EADV 2023.