Fortschritte in der Psoriasis-Behandlung: Biologika und Imsidolimab im Fokus
Neue Studien zeigen: Biologika dominieren die Behandlung schwerer Psoriasis, und Imsidolimab bietet Hoffnung bei pustulöser Psoriasis.
Biologika sind zur ersten Wahl bei mittelschwerer bis schwerer Psoriasis geworden: PsoBest-Register
Eine Analyse des deutschen Psoriasis-Registers PsoBest zeigt, dass Biologika zur bevorzugten Behandlungsmethode für mittelschwere bis schwere Psoriasis geworden sind.
Das PsoBest-Register, das über 90 % der Biologika-Verordnungen in Deutschland erfasst, hat zwischen 2008 und 2023 Daten von mehr als 16.000 Patienten gesammelt. Die Teilnehmer hatten ein Durchschnittsalter von 47,6 Jahren, und 58,2 % waren männlich. Zudem litten 18,8 % der Patienten an Psoriasis-Arthritis und 46,8 % an Nagelpsoriasis. Während der Anteil nicht-biologischer Therapien in diesem Zeitpunkt von 67,7 % auf 13,5 % sank, stieg die Verwendung von Biologika deutlich an.
Im gleichen Umfang wurden mehr Biologika für die Registermeldung verwendet, was den Fortschritt in der Biologika-Therapie und ihre wachsende Bedeutung in der klinischen Praxis widerspiegelt. Die am häufigsten eingesetzten nicht-biologischen systemischen Therapeutika waren Fumarsäureester (durchschnittlich 20,8 %) und Methotrexat (20 %). Besonders bemerkenswert war der dramatische Anstieg des Anteils von Biologika, die als erste systemische Therapie eingesetzt wurden, von 1,5 % im Jahr 2008 auf 32,8 % im Jahr 2023. Die Registerdaten spiegeln zudem die Weiterentwicklung der biologischen Wirkstoffklassen im Laufe der Zeit wider. Zwischen 2008 und 2015 waren Tumornekrosefaktor(TNF)-Inhibitoren, wie Adalimumab, die am häufigsten verschriebene Wirkstoffklasse. Von 2015 bis 2018 traten IL-17-Antagonisten, wie Secukinumab, in den Vordergrund, gefolgt von IL-23-Inhibitoren, die seit 2019 die führende Wirkstoffklasse darstellen.
Das PsoBest-Register verdeutlicht, wie wichtig solche Datenbanken für die Weiterentwicklung und Umsetzung neuer Therapieansätze sind, um die Behandlungsergebnisse bei Psoriasis zu verbessern.1
Imsidolimab ist ein möglicher zukünftiger therapeutischer Weg für generalisierte pustulöse Psoriasis
In den Phase-3-Studien GEMINI-1 (NCT05352893) und GEMINI-2 (NCT05366855) wurde der IL-36-Rezeptor-Antikörper Imsidolimab bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer generalisierter pustulöser Psoriasis (GPP) untersucht. Eine Einzeldosis von 750 mg führte bei 53,4 % der Teilnehmer zu einem klaren oder fast klaren Hautbild (GPPPGA 0/1) nach vier Wochen, verglichen mit 13,3 % in der Placebo-Gruppe (P=0,0131). Auch die 300-mg-Dosis erzielte eine Ansprechrate von 53,3 %.
In GEMINI-2 erhielten die Patienten, die auf die Therapie ansprachen, 200 mg Imsidolimab subkutan alle vier Wochen. Dabei blieb die GPPPGA-0/1-Rate stabil, und es traten keine Krankheitsschübe auf. Im Gegensatz dazu erlitten 62,5 % der Placebo-Patienten ein Aufflackern der Symptome. Die Unterschiede waren unabhängig von der Ausgangsdosis signifikant:Für Patienten, die initial 750 mg intravenös gefolgt von 200 mg subkutan erhielten, betrug der P-Wert im Vergleich zu Placebo 0,0145; bei denjenigen, die zunächst 300 mg intravenös und danach 200 mg subkutan bekamen, lag der P-Wert im Vergleich zu Placebo bei 0,0121.
Prof. Adam Reich berichtete, dass die Behandlung gut verträglich war und keine schwerwiegenden Nebenwirkungen auftraten. Die Häufigkeit unerwünschter Ereignisse, wie leichte Infektionen, war in beiden Gruppen vergleichbar. „Imsidolimab zeigt vielversprechende Ergebnisse und stellt eine potentielle Option für GPP-Patienten dar,“ fasste Prof. Reich zusammen.2
- Augustin M. Drug supply for psoriasis in transition: 15 years of experience in the German Psoriasis Registry PsoBest. EPS02.08, EADV Congress 2024, 25–28 September, Amsterdam, the Netherlands.
- Reich A, et al. Imsidolimab, an IL-36 receptor antagonist, was effective and well tolerated for treatment and prevention of flares in patients with generalised pustular psoriasis: results from the phase 3 trials, GEMINI-1 and GEMINI-2. EPS06.05, EADV Congress 2024, 25–28 September, Amsterdam, the Netherlands.