Die Digitalisierung des Gesundheitswesens schreitet immer weiter voran und birgt gleichermaßen Herausforderungen und Chancen. Ein aktuelles Problem ist der akute Ärztemangel, der wiederum zu Problemen bei der Terminfindung führt oder dazu, dass Hausarztpraxen nicht mehr besetzt werden können. Zudem stellt sich die große Frage, wie mit weniger Ärzten mehr Menschen versorgt werden sollen. Eine Chance sieht Dr. Schwarz in der elektronischen Patientenakte. Im Moment wird diese nur mangelhaft umgesetzt, in ihr steckt jedoch das Potential, die Ärzteschaft zu entlasten. So können beispielsweise Dokumentation, Auswertung und die Beantwortung von standardisierten Fragen an künstliche Intelligenz abgegeben werden.
Eine gute und zielgerichtete Ausbildung ist die Basis für eine Niederlassung. Dabei ist es besonders wichtig, den Schwerpunkt während der Ausbildung auf die Art der Niederlassung zu richten. Neben medizinischen Kenntnissen ist ein grundlegendes Interesse für die wirtschaftlichen Aspekte von zentraler Bedeutung. Dies schließt beispielsweise die Gewinn- und Kostenrechnung mit ein. Ein Grundverständnis in Berufsrecht und Abrechnungsmodalitäten sollte ebenfalls vorhanden sein. Weiterhin ist der persönliche Umgang mit Menschen sehr wichtig, weshalb Freude am Kontakt mit Patienten und ein hohes Maß an Empathie Grundvoraussetzungen sind.
Die Fähigkeit, medizinische Informationen verständlich zu vermitteln und auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten einzugehen, ist meist entscheidend für den Behandlungserfolg. Der Patient sollte unbedingt ein Vertrauen zu seinem Arzt und ein Verständnis für seine Krankheit erlangen. Beispielsweise kann der Patient bei der Behandlung von Bluthochdruck die Ampel, eine digitale Applikation zur Bewertung und Überwachung des Blutdrucks durch die Ampelfarben, als Hilfsmittel nutzen. Durch die visuelle Darstellung versteht er seinen Krankheitsstatus schneller und entwickelt möglicherweise den Ehrgeiz, den Gesundheitsstatus auf "Grün" zu wechseln. Diese Nutzung von digitalen Hilfsmitteln verbessert die Kommunikation und Patientenbeteiligung, was zu besseren Behandlungsergebnissen führen kann.
Das Arbeiten in Arztpraxen erfordert oft längere Arbeitszeiten als in Kliniken, dennoch berichtet Dr. Schwarz von weniger Erschöpfung. Insbesondere der persönliche Bezug zu den Patienten und ihre tiefe Dankbarkeit wirken zusätzlich motivierend. Zudem besteht in der Praxis die Möglichkeit, Arbeitszeiten weitgehend selbst zu gestalten, was Flexibilität und Selbstbestimmung bietet. Im Gegensatz dazu zeichnen sich Kliniken durch fortschrittliche Technologien, Intensivmedizin und Notfallmedizin aus. Die Wahl zwischen Praxis und Klinik hängt also von den individuellen Interessen und beruflichen Zielen ab.
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