Die AIDS2022 ist das weltweit größte Treffen zum Thema HIV und AIDS. Vom 29. Juli bis zum 2. August 2022 veranstaltet die International Aids Society (IAS) die 24. International AIDS Conference sowohl live im kanadischen Montreal als auch online.
Mit der Veranstaltung will die internationale AIDS-Gesellschaft das Thema HIV-Infektion und seine Folgen global wieder mehr in den Fokus rücken. HIV gehört zu den häufigen übertragbaren Infektionen und ist eine Bedrohung für die öffentliche Gesundheit, regional und global. Stand 2020 leben weltweit etwa 38 Millionen Menschen mit einer HIV-Infektion, 2020 gab es laut Robert-Koch-Institut (RKI) weltweit 1,5 Millionen HIV-Diagnosen, 680 000 Menschen sind an der Krankheit gestorben. In Deutschland lebten Ende 2020 rund 91 400 Menschen mit einer HIV-Infektion. Nur 84 Prozent der HIV-Infizierten wissen, dass sie von der Infektion betroffen sind und nur 73 Prozent der Betroffenen erhalten eine Behandlung mit Medikamenten.
Trotz umfangreicher Forschung zur Prävention, zur HIV-Therapie und zur Behandlung der Krankheit schlagen die AIDS-Hilfen Alarm. Für sie ist HIV 40 Jahre nachdem der erste Mensch eine Infektion mit dem Virus hatte, zu einer vergessenen Epidemie geworden. Das will die internationale AIDS-Gesellschaft ändern und über den Welt-AIDS-Tag hinaus mehr Information bieten. Mit der AIDS2022 schafft sie eine Sprachrohr für die Wissenschaft und hofft, dass bald jeder HIV-Patient eine Therapie erhalten kann.
Bei der Internationalen AIDS-Konferenz steht der Mensch im Mittelpunkt. Es werden die neuesten Erkenntnisse zum Thema HIV vorgestellt, zu Infektion, Prävention, Therapie und Leben mit HIV. Im Rahmen der Konferenz sollen Maßnahmen zur Überwindung der HIV-Epidemie festgelegt werden, auch die Entwicklung eines HIV-Impfstoffes und eine mögliche Heilung wird gesprochen.
Bei der Eröffnungssitzung sprechen die Referenzen darüber, was die Ursachen für das Desinteresse sind und sie machen auf die neuen und bestehenden Lücken bei der HIV-Bekämpfung aufmerksam. In den weiteren Sitzungen, Symposien und Workshops werden Neuigkeiten bei der Prävention und Behandlung einer HIV-Infektion präsentiert, zum Beispiel zur antiretroviralen Therapie. Ferner geht es um Versorgungsmodelle und wirtschaftliche Faktoren für die Gesundheit.
Hat die Corona-Pandemie auch Folgen für die HIV-Forschung? Welche Auswirkungen hat eine Infektion mit dem neuen SARS-CoV-2-Virus auf die Therapie und Gesundheit von HIV-Infizierten? Auch das werden wichtige Themen sein.
Das komplette Programm finden Sie online auf der Kongress-Seite der IAS. Esanum hat auch über IAS 2021 berichtet. Hier finden Sie die Berichterstattung zur 11th IAS Conference on HIV Science.
Weitere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen finden Sie auf unserer Fachbereichsseite der Immunologie. Hier finden Sie zudem Neues zur HIV-Therapie für die Hausarztpraxis.