Der Besuch eines Fitnessstudios ist schon fast zum Trend geworden; viele möchten an Gewicht verlieren, Muskeln aufbauen oder einfach fitter werden. Ein intensives Sprinttraining stellt für Athleten kein Problem dar, Anfänger könnten mit einer derartig hohen Belastung allerdings mehr Schaden anrichten als davon zu profitieren.
Im Rahmen einer neuen Studie wurden bei Nicht-Athleten Anzeichen von Stress im Muskelgewebe entdeckt, nachdem sie ein intensives Fahrradtraining absolviert haben. Noch besorgniserregender ist jedoch, dass die Fähigkeit, freie Radikale zu bekämpfen, geschwächt wurde. Freie Radikale sind Moleküle, die die DNA verändern können und gesunden Zellen Schaden zufügen.
Von Studienautor Robert Boushel heißt es: “Unsere Studie wirft die Frage auf, wie viel Training oder mehr noch welche Intensität tragbar ist. Der Nicht-Athlet sollte vorsichtig in Bezug auf intensive Trainingseinheiten sein.”
Die Forscher analysierten Gewebeproben der Probanden; dabei stellte sich heraus, dass das Mitochondrium nach dem Intensivtraining nur noch zu einer um die Hälfte verringerten Energieproduktion imstande war. So wurde die Fähigkeit, Sauerstoff aufzunehmen, reduziert und Schäden infolge freier Radikale konnten nur noch in einem geringen Maß bekämpft werden. Eine hohe Konzentration von freien Radikalen wird mit Krebs, frühzeitigem Altern und Schädigung der Organe in Verbindung gebracht.
Der Langzeit-Effekt eines intensiven Trainings auf Nicht-Athleten ist noch nicht erforscht, Boushel und andere Wissenschaftler untersuchen nun allerdings verschiedene Trainingsstufen, vor allem unter dem Aspekt, wie die für die Gesundheit zuständigen Biomarker reagieren.
“Wer neu im Fitnessstudio ist, kann durch intensives Training zwar seine Leistung steigern, jedoch muss dies nicht unbedingt gesund sein”, warnt Boushel.
Athleten und gut trainierte Sportler entwickeln in ihrem Körper antioxidative Enzyme, die vor freien Radikalen schützen. Boushel rät Anfängern die Intensität langsam und graduell aufzubauen, bestenfalls unter Beobachtung eines professionellen Trainers oder eines Kinesiologen.
Text: Daniela Feinhals
Foto: hartphotography / Shutterstock.com