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Experten fordern weitere Zentren für Brustschmerz-Untersuchungen

Bei Brustschmerzen zählt jede Minute, denn bei einem Herzinfarkt müssen Mediziner schnell handeln. In einigen Regionen fehlen laut Experten aber die spezialisierten Notfallzentren. Ein plötzliches

Bei Brustschmerzen zählt jede Minute, denn bei einem Herzinfarkt müssen Mediziner schnell handeln. In einigen Regionen fehlen laut Experten aber die spezialisierten Notfallzentren.

Ein plötzliches Stechen in der Brust kann einen Herzinfarkt bedeuten. Um Patienten mit unklaren Schmerzen in der Brust besser behandeln zu können, wollen Kardiologen mehr spezialisierte Notaufnahmen aufbauen. Dadurch soll die Diagnostik und Primärtherapie für Patienten mit akutem Thoraxschmerz verbessert werden. In diesen speziellen Brustschmerz-Zentren klären Ärzte mögliche Ursachen rund um die ab. Laut Professor Thomas Münzel, der Uniklinik Mainz, fehlen diese Zentren bisher vor allem in östlichen Bundesländern, sowie anderen strukturschwachen Regionen. Laut Experten können durch eine Notfallbehandlung in solchen Ambulanzen die Überlebenschancen für Patienten erhöht werden. Auch Folgeschäden für Betroffene können so gesenkt werden.

Die Anzahl der von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) zertifizierten Brustschmerz-Zentren in Deutschland soll auf über 270 ausgebaut werden, so Münzel. Dieses Ziel zu erreichen wird noch zwei bis drei Jahre dauern. Bisher gibt es rund 200 zertifizierte Ambulanzen, die vor allem in Kliniken integriert sind. Sie sind die richtige Anlaufstelle für Patienten mit akutem, und plötzlich aufgetretenen Brustschmerzen. Dort kann dann geklärt werden, ob wirklich eine Herzerkrankung, oder eine andere Ursache vorliegt. Auch Lunge, Speiseröhre oder Muskelverspannungen können ein Grund für die Schmerzen sein.

Brustschmerz-Zentren müssen viele Kriterien erfüllen

Um die Zertifizierung der DGK zu erhalten, müssen die Ambulanzen verschiedene Vorgaben erfüllen. Ein wichtiges Kriterium ist, dass sie nicht weiter als 15 Minuten von einem Herzkatheter-Labor entfernt sein dürfen.

Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie zertifiziert Brustschmerz-Zentren schon seit dem Jahr 2008. Laut eigenen Angaben deuten erste internationale Studien darauf hin, dass in spezialisierten Zentren behandelte Patienten durchschnittlich weniger Zeit im Krankenhaus verbringen. Durch die gezielte Diagnose und Therapie würden dementsprechend auch die Kosten für eine Behandlung sinken. Die Idee stammt ursprünglich aus den Vereinigten Staaten: Auch in Deutschland werden die Zentren daher oft als „Chest Pain Units“ (CPU) bezeichnet.

Text: mit dpa /fw