Der Höhepunkt der diesjährigen Grippewelle in Deutschland scheint Experten zufolge überschritten. Das geht aus dem aktuellen Wochenbericht der Arbeitsgemeinschaft Influenza am Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin hervor.
Die Zahl der nachweislich infizierten Menschen in der bisherigen Saison stieg demnach um knapp 18.000 in der vergangenen Woche auf nun rund 98.500, die Zahl der Grippe-Toten auf 161. "85 Prozent der Todesfälle waren 60 Jahre oder älter", hieß es.
Mehr als 300 Ausbrüche wurden insgesamt erfasst, davon 53 in Krankenhäusern. Von den gemeldeten Personen wurden fast 17.000 in Kliniken behandelt. Die tatsächlichen Fallzahlen liegen bei Grippe deutlich höher: Geschätzt wird laut Wochenbericht, dass von Herbst bis Mitte Februar 2,1 Millionen Menschen aus diesem Grund ärztliche Hilfe gesucht haben.
Die Ständige Impfkommission (Stiko) bleibt trotz der befürchteten Coronavirus-Epidemie bei der Empfehlung, dass sich nur besonders gefährdete Gruppen wie Menschen ab 60 Jahren, chronisch Kranke und Schwangere gegen Grippe impfen lassen sollen. Mögliche Nutzen einer generellen Impfempfehlung - wie eine etwaige Entlastung des Gesundheitssystems durch weniger schwere Verläufe - seien nicht nachgewiesen. Es sei lediglich eine "plausible Hypothese", wurde Stiko-Leiter Thomas Mertens zitiert. Die Stiko setze auf Evidenz.