Wissenschaftler der Technischen Universität Dresden wollen gemeinsam mit Kollegen aus Marseille und Cambridge bei Boston (Harvard University) das Innere von Muskelzellen erforschen. Konkret geht es um die Entstehung der sogenannten Myofibrillen, teilte die Universität mit. Jede Bewegung verlangt die koordinierte Kontraktion von Muskeln. Das ist aber nur möglich, wenn sich in jeder Muskelzelle Myofibrillen gleichzeitig zusammenziehen.
"Wenn die Funktion dieser Myofibrillen gestört ist, hat dies schwerwiegende Krankheiten wie Muskelschwäche zur Folge", hieß es. Trotz der medizinischen Bedeutung der Myofibrillen verstehe man bisher noch nicht, wie diese komplizierten Kraftmaschinen im Körper zusammengebaut werden. Nun wolle man erkunden, wie sich die einzelnen Bausteine der Myofibrillen während der Embryonalentwicklung und bei Heilungsprozessen zum Beispiel nach Sportverletzungen anordnen.
Das Programm Human Frontier Science Program hat den Forschungsauftrag erteilt und stellt dafür binnen drei Jahren rund 850.000 Euro bereit. Von deutscher Seite ist ein Team um den Physiker Benjamin Friedrich vom Exzellenzcluster Center for Advancing Electronics Dresden (CFAED) beteiligt. Es soll Bildverarbeitungs- und Analysealgorithmen entwickeln. Es gehe darum, physikalische Konzepte aus anderen Gebieten anzuwenden, um biologische Prozesse zu verstehen, sagte Friedrich.