In Spanien haben ÄrztInnen eine Frau nach mehr als sechs Stunden ohne eigenen Herzschlag ins Leben zurückgeholt. Die 34-jährige Britin hatte Anfang November beim Wandern in den spanischen Pyrenäen einen Herzstillstand erlitten, teilte das Universitätskrankenhaus Vall d'Hebron in Barcelona mit. Die Frau konnte gerettet werden, weil eine starke Unterkühlung zerstörerische Prozesse in ihrem Gehirn verzögert hatte.
Die mittlerweile genesene Frau habe keine Lebenszeichen gezeigt, als sie in der Klinik eintraf, wurde der behandelnde Arzt Eduard Argudo zitiert. "Aber wir wussten, dass sie im Kontext einer Hypothermie Überlebenschancen hatte." Diese starke Unterkühlung hätte zwar fast den Tod der Britin verursacht, schützte aber gleichzeitig ihren Organismus und ihr Gehirn vor bleibenden Schäden.
Die Britin hatte bei ihrer Wanderung begonnen, "seltsam und unzusammenhängend" zu sprechen, hieß es nach Angaben ihres Mannes. Kurz darauf sei sie bewusstlos geworden. Ein Helikopter sei aufgrund der Wetterbedingungen erst nach über zwei Stunden bei dem Paar eingetroffen. Die Körpertemperatur der Britin sei bis zu diesem Zeitpunkt auf 18 Grad abgesunken.
Die Patientin sei dann in die naheliegende Gemeinde Campdevànol und von dort aus weiter ins etwa 90 Kilometer entfernte Universitätskrankenhaus Vall d'Hebron in Barcelona geflogen worden. Während der gesamten Zeit hätten die ÄrztInnen die 34-Jährige reanimiert. Um 21.46 Uhr, nach mehr als sechs Stunden ohne Herzschlag, habe ihr Körper wieder eine Temperatur von 30 Grad erreicht. Mithilfe eines Defibrilators sei die Frau dann zurück ins Leben geholt worden.