Chirurgie, Geriatrie, Gynäkologie, Innere Medizin, Allgemeinmedizin – die Liste der Fachrichtungen in der Medizin ist lang. Wer sich als Arzt in Weiterbildung (früher: Assistensarzt) für eine davon entschieden hat, steht vor einer mehrjährigen Ausbildung. In der Regel dauert die Facharztausbildung zwischen 60 und 72 Monate - vorausgesetzt, es handelt sich um eine Vollzeitstelle. Bei einer Teilzeitstelle oder wenn die Ausbildung etwa durch eine Elternzeit oder einen Auslandsaufenthalt unterbrochen wird, verlängert sich die Dauer der Facharztausbildung dementsprechend.
Viele MedizinerInnen absolvieren ihre Facharztausbildung an einer kommunalen oder privaten Klinik oder an einer Universitätsklinik, das ist aber auch in medizinischen Versorgungszentren oder einer Facharztpraxis möglich, sofern diese von der jeweiligen Landesärztekammer eine Weiterbildungsberechtigung haben. Die Ausbildung folgt dem Weiterbildungskatalog der Landesärztekammern für die jeweilige Fachrichtung. Die dort festgelegten Punkte müssen alle erfüllt werden und vom Vorgesetzten schriftlich bescheinigt werden.
Die Facharztausbildung ist in mehrere Stationen unterteilt. Die Weiterbildung in der Orthopädie und Unfallchirurgie zum Beispiel dauert 72 Monate. Davon müssen jeweils 6 Monate in der Notfallaufnahme und in der Intensivmedizin abgeleistet werden. Bis zu 12 Monate können in anderen Gebieten erfolgen. Die Facharzt-Weiterbildung in der Chirurgie beträgt ebenfalls 72 Monate, davon jeweils 18 Monate in der Orthopädie und Unfallchirurgie und in der Viszeralchirurgie und jeweils 6 Monate in der Notfallaufnahme und in der Intensivmedizin. Am Ende muss eine Facharztprüfung bei der Landesärztekammer absolviert werden.
Das Gehalt während der Facharztausbildung richtet sich in der Regel nach den Flächentarifverträgen für Ärzte, seltener nach den Haustarifverträgen. So verdient ein Arzt in Weiterbildung an den Universitätskliniken im 1. Jahr 4842 Euro. Dies steigert sich mit der zunehmenden Berufserfahrung und erhöht sich bis ins 6. Jahr um etwa 30 Prozent auf 6215 Euro. Das Gehalt an den Universitätskliniken hebt sich etwas von den anderen ab, an kommunalen Krankenhäusern werden im ersten Jahr 4603 Euro gezahlt und im 6. Jahr 5916 Euro. Dazu können MedizinerInnen während der Facharztausbildung bis zu 20 Prozent mehr verdienen, wenn sie in den Kliniken zusätzlich Bereitschaftsdienste verrichten.
Quellen:
Entgelttabelle Universitätskliniken
Entgelttabelle kommunale Krankenhäusern