Wer sein Essen zu schnell herunterschlingt könnte laut einer aktuellen Studie das Risiko für Herzkrankheiten, Diabetes und einen Schlaganfall erhöhen.
Die Ergebnisse der Studie wurden kürzlich auf der Scientific Session 2017 der American Heart Association präsentiert und legen nahe, dass das Runterschlingen von Essen die kardiometabolische Gesundheit ernsthaft gefährden könnte. Dr. Takuyuki Yamaji – von der Kardiologie an der Hiroshima Universität in Japan – ist Leitautor der Studie, die mehr als 1.000 Japaner über einen Zeitraum von fünf Jahren beobachtete.
Die Studie untersuchte den Zusammenhang zwischen Essgeschwindigkeit und Inzidenz des metabolischen Syndroms, bestehend aus fünf Risikofaktoren für ernsthafte kardiometabolische Erkrankungen wie Herzleiden, Diabetes und Schlaganfall. Diese fünf Risikofaktoren sind Hypertonie, überhöhte Cholesterinwerte, hoher Blutzucker, zu geringe Mengen an "gutem" Cholesterin und ein zu großer Bauchumfang.
Dr. Yamaji und sein Team begleiteten 1.083 Studienteilnehmer. Im Durchschnitt waren die Teilnehmer etwas über 51 Jahre alt. Die Testpersonen zeigten zu Beginn der Studie keine Symptome des metabolischen Syndroms. Die Forscher begleiteten die Probanden für fünf Jahre. In einem selbstausgefüllten Fragebogen gaben Teilnehmer Informationen zu ihrem Lebensstil, Essverhalten, körperlicher Aktivität und ihrer medizinischen Vorgeschichte an. Die Studienteilnehmer wurden dann in drei Gruppen eingeteilt: langsame Esser, normale Esser und schnelle Esser.
Während der fünfjährigen Studienlaufzeit entwickelten 84 Teilnehmer das metabolische Syndrom. Insgesamt korrelierte eine schnellere Essgeschwindigkeit mit erhöhter Gewichtszunahme, höherem Blutzucker, hohen Werten von "schlechtem" Cholesterin und einem größeren Bauchumfang.
Bei schnellen Essern war es fast doppelt so wahrscheinlich, dass die untersuchte Person das metabolische Syndrom entwickelt, verglichen mit ihren "normalen" Vergleichspersonen. Genauer gesagt hatten schnelle Esser eine 11,6 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit einen Risikofaktor zu entwickeln, verglichen mit einer 6,5-prozentigen Wahrscheinlichkeit in der mittleren Gruppe. Währenddessen lag die Wahrscheinlichkeit bei langsamen Essern nur bei 2,3 Prozent.
Die Autoren der Studien halten fest: "Die Essgeschwindigkeit wurde mit Adipositas und zukünftigem Vorkommen des metabolischen Syndroms in Verbindung gebracht. Langsames Essen könnte ein entscheidender Lebensstilfaktor sein, mit dem man dem metabolischen Syndrom vorbeugen kann."
Dr. Takayuki Yamaji schreibt abschließend: "Schnelles Essen verursacht eine stärkere Glukosefluktuation, welche zu einer Insulinresistenz führen kann."