Ergebnisse der vor kurzem veröffentlichten Nurses' Health Study II zeigen, dass vor allem Reinigungs- und Pflegepersonal in Krankhäusern einem erhöhten Gesundheitsrisiko durch Bleichmittel ausgesetzt sind.
Die Verwendung von Bleichmitteln im Haushalt ist keine Seltenheit. Obwohl sie nachweislich eine Gefahrenquelle bergen, sind sie für jedermann frei zugänglich. Studien belegen, dass die im Bleichmittel enthaltenen Stoffe der Lungengesundheit zu Lasten fallen. Ein Forscherteam um Tobias Weinmann von der Universitätsklinik München hat einen Zusammenhang zwischen Haushaltsbleichmitteln und Asthma gefunden. Es stellte sich heraus, dass junge Erwachsene, die mit Bleichmitteln regelmäßig in Kontakt gerieten, ihr Risiko für die Entstehung von Asthma mehr als verdoppelten. Eine Studie, die von Jan-Paul Zock am Centre for Research in Environmental Epidemiology geleitet wurde, fand zudem heraus, dass vor allem Reinigungskräfte und Krankenschwestern einem erhöhten Asthmarisiko ausgesetzt sind.
Die aktuelle Nurses' Health Study II beschäftigt sich nun erstmals mit den Negativeffekten, die Bleichmittel auf das Risiko für chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung haben. Im Zuge dessen haben Dr. Dumas und Kollegen 55.000 Krankenschwestern über einen Zeitraum von acht Jahren – von 2009 bis 2017 – untersucht. Die Studienteilnehmerinnen hatten in ihrer Krankheitsgeschichte keine COPD zu verzeichnen. Die Probadinnen füllten einen Fragebogen aus, der dokumentiert, wie oft sie Bleichmitteln ausgesetzt waren. 37 Prozent der Krankenschwestern machten mindestens einmal in der Woche zum Reinigen von Oberflächen von Bleichmitteln Gebrauch, 19 Prozent der Teilnehmerinnen reinigten medizinische Instrumente mit diesen Mitteln.
Im Laufe des Beobachtungszeitraums entwickelten 663 Studienteilnehmerinnen eine COPD. "Wer mindestens einmal in der Woche Oberflächen mit Bleichmitteln reinigte, erhöhte sein Risiko für eine COPD um 22 Prozent", gibt Studienautor Dr. Dumas bekannt. Das Risiko stieg bis auf 32 Prozent an, abhängig von der Toxizität der Stoffe und der Häufigkeit des Gebrauches. "Einige der von uns untersuchten Bleichmittel finden auch im Haushalt Anwendung", warnen die Autoren. Daher empfiehlt es sich, entsprechende Reinigungsmittel zu überprüfen und schonendere Alternativen zu entwickeln, die weniger verheerende Folgen wie Asthma und COPD haben können.
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