Die Zahl der Masern-Toten ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit auf einen historischen Tiefstand gesunken. 2016 seien Schätzungen zufolge rund 90.000 Menschen an der hochansteckenden Infektionskrankheit gestorben, teilte die Organisation mit.
Das seien 84 Prozent weniger als im Jahr 2000 mit mehr als 550.000 Todesfällen. Erstmals seit Beginn der Aufzeichnungen liege die Zahl der Masern-Toten damit unter der Marke von 100.000 pro Jahr, erklärte die WHO unter Berufung auf einen Bericht der 2001 gegründeten Initiative gegen Masern und Röteln (MRI).
Seit 2000 seien geschätzt etwa 5,5 Milliarden Masern-Impfdosen an Kinder verabreicht worden, sagte der MRI-Vorsitzende Robert Linkins. Dadurch hätten rund 20,4 Millionen Menschenleben gerettet werden können. "Durchschnittlich 1,3 Millionen Menschenleben pro Jahr durch Masern-Impfungen zu retten ist ein unglaublicher Erfolg und lässt eine Welt ohne Masern noch zu unseren Lebenszeiten möglich, ja sogar wahrscheinlich erscheinen."
Nach wie vor erhalten nach Angaben der WHO aber rund 20,8 Millionen Kinder weltweit noch nicht einmal die erste von zwei empfohlenen Masernimpfungen. Rund die Hälfte davon lebt in Nigeria, Indien, Pakistan, Indonesien, Äthiopien und dem Kongo. Ein Ende der Masern-Epidemie sei nur möglich, wenn jedes Kind auf der Erde geimpft würde, sagte der Leiter des WHO-Impfprogramms, Jean-Marie Okwo-Bele.