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Was verdienen Ärztinnen und Ärzte?

Das Gehalt von Ärztinnen und Ärzten entscheidet sich danach, wo sie praktizieren: An einer Klinik oder einer Praxis, sind sie niedergelassen oder angestellt? Denn hier gibt es deutliche Unterschiede.

Bei den Fachrichtungen gibt es die größten Gehaltsdifferenzen

Assistenzarzt, Facharzt, Oberarzt oder Chefarzt - an Kliniken mit Tarifvertrag unterscheiden sich die Grundgehälter kaum voneinander. Angestellte an Universitätskliniken verdienen rund 200 Euro mehr als an den anderen Kliniken. Und auch Ärzte mit eigener Praxis bekommen von der Krankenkasse im Rahmen ihrer vertragsärztlichen Tätigkeit ein festes Honorar. Entscheidendes Kriterium ist das Fachgebiet und die Dauer der Anstellung.

In der Klinik und im Krankenhaus werden Ärzte nach Tarifvertrag bezahlt. Neben der Position bestimmt die Dauer der Berufsausübung das Gehalt. Im Jahr 2021 beziehen Ärzte im Krankenhaus im Durchschnitt folgende Gehälter:

Was verdient ein Arzt in der Klinik?

Ärztinnen und Ärzte in der Weiterbildung erhalten an Krankenhäusern kommunaler Träger zwischen 4.695 bis 6.035 Euro im Monat. Fachärztinnen und Fachärzte verdienen bei kommunalen Kliniken zwischen 6.196 und 7.958 Euro, Oberärztinnen und Oberärzte zwischen 7.761 und 8.870 Euro. Bei Chefarzt-VertreterInnen beträgt das monatliche Entgelt 9782,39 Euro in der letzten Gehaltsstufe. Alles danach und des Gehalt des Chefarztes werden außertariflich geregelt.

An den Universitätskliniken verdienen Ärztinnen und Ärzte im ersten Jahr 4.842 Euro. Das Einstiegsgehalt für einen Facharzt liegt bei 6.391 Euro und steigert sich bis auf 8.005 Euro. Universitätskliniken bezahlen ihren Oberärztinnen und -ärzten zwischen 8.005 Euro und 9.148 Euro.

Beginnen junge Ärztinnen und Ärzte ihre Karrieren bei einem privaten Träger wie zum Beispiel der Helios-Gruppe, erhalten sie zwischen 4.866 und 5.988 Euro, die Asklepios-Kliniken zwischen 4.735 und 6.070 Euro im Monat. Eine Fachärztin oder ein Facharzt bekommt bei privaten Träger zwischen 6.276 und 7.985 Euro (Helios) bzw. zwischen 6.245 und 7.900 Euro (Asklepios).  Bei Helios liegt das Oberarztgehalt zwischen 8.010 und 8.675 Euro, bei Asklepios zwischen 7.825 und 8.685 Euro.Chefarzt-VertreterInnen bei Helios bekommen 9295,13 Euro und 9190 Euro bei Asklepios, alles danach wird außertariflich geregelt. 

Zum vertraglich geregelten Monatsbrutto können bei einem Stundenlohn von 24 bis 28 Euro im ersten Arbeitsjahr noch einmal 600 bis 900 Euro brutto für Bereitschaftsdienste hinzugerechnet werden, wenn man von drei Diensten zu je 12 Stunden im Monat ausgeht.

Was verdient ein Arzt in der Praxis?

Das Gehalt von Ärztinnen und Ärzten mit eigener Praxis ist nicht ganz einfach zu ermitteln, denn jede Praxis hat andere Einkommen und Ausgaben. Dabei kommt es auf die Größe und Lage der Praxis an, die Anzahl der MitarbeiterInnen und auch auf den Fachbereich. Das Statistische Bundesamt ermittelt in regelmäßigen Abständen die Kostenstruktur der Arztpraxen in Deutschland, letztmals 2015. Aus den Daten zieht es den Reinertrag, also das, was nach Abzug aller Kosten und Ausgaben einer Praxis übrig bleibt.

An der Spitze steht die Ärzteschaft in der Radiologie. 2015 berechnete das Statistische Bundesamt 70.800 Euro Reinertrag, Ärztinnen mit einer Praxis für Augenheilkunde bekommen 30.800 Euro, Orthopäden 25.900 Euro und Urologen 25.200 Euro. 23.700 Euro im Monat verdient eine Ärztin oder ein Arzt mit einer Praxis für Innere Medizin 23.500 Euro und mit einer Praxis für Chirurgie 23.400 Euro. Kinderärztinnen und Kinderärzte gewinnen am Ende des Monats 19.000 und AllgemeinmedizinerInnen 18.900 Euro. In einer HNO-Praxis kann der Betreiber mit 18.600 Euro im Monat rechnen. Frauenärztinnen und Frauenärzte bekommen 18.100 Euro heraus. Schlusslicht sind die Neurologie mit 15.000 Euro.