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Viele Verdachtsfälle auf Behandlungsfehler in MV

Bei den Krankenkassen in Mecklenburg-Vorpommern sind im vergangenen Jahr mehrere hundert Verdachtsfälle von Behandlungsfehlern gemeldet worden.

Bei den Krankenkassen in Mecklenburg-Vorpommern sind im vergangenen Jahr mehrere hundert Verdachtsfälle von Behandlungsfehlern gemeldet worden.

Allein die AOK Nordost als größte Einzelkasse verzeichnete 277 und damit etwa so viele wie im Jahr davor, wie eine Sprecherin am Mittwoch sagte. Im Jahr 2015 hatte die AOK demnach 274 Versicherte aus Mecklenburg-Vorpommern zu möglichen Behandlungsfehlern beraten. Besonders häufig seien die Bereiche Chirurgie und Orthopädie betroffen, gefolgt von der Inneren Medizin und der Geburtshilfe. In der Geburtshilfe seien die Schadenssummen oft besonders hoch.

Die Techniker Krankenkasse verzeichnete einen Anstieg der Verdachtsfälle um ein Drittel auf 65. Mehr als die Hälfte davon meldeten die Versicherten selbst, wie die Leiterin der TK-Landesvertretung, Manon Austenat-Wied, sagte. "Eine Erklärung dafür könnte sein, dass die TK im vergangenen Jahr ihre Versicherten besonders intensiv über die Gefahr von Behandlungsfehlern und die Hilfsangebote für Betroffene informiert hat." Deutschlandweit hätten 2016 rund 4400 TK-Versicherte einen ärztlichen Fehler befürchtet, sagte sie. Das seien über 1000 mehr als im Jahr davor.

Austenat-Wied betonte, dass längst nicht jeder Verdachtsfall tatsächlich ein Fehler sei. Für Patienten sei es schwer erkennbar, ob ein Krankheitsverlauf schicksalhaft ist oder ob Ärzte und Pflegekräfte einen Fehler gemacht haben. "Wir gehen aber davon aus, dass hinter den gemeldeten Fällen auch eine Dunkelziffer liegt", sagte sie. Viele wüssten nicht, an wen sie sich wenden können.