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Viele Deutsche von nächtlichem Zähneknirschen betroffen

Es ist ein Phänomen der immer rasanter und unübersichtlicher werdenden Welt. Viele Menschen bauen die Spannungen über ihre Zähne ab – mit teils schlimmen Folgen. Beim 25. Zahnärztetag wird nach Lösungen gesucht.

Es ist ein Phänomen der immer rasanter und unübersichtlicher werdenden Welt. Viele Menschen bauen die Spannungen über ihre Zähne ab – mit teils schlimmen Folgen. Beim 25. Zahnärztetag wird nach Lösungen gesucht.

Nächtliches Pressen und Knirschen mit den Zähnen ist ein weit verbreitetes Phänomen, mehr als zehn Millionen Menschen in Deutschland sind davon betroffen. Beim 25. Zahnärztetag am Freitag und Samstag in Warnemünde ist das Phänomen ein zentrales Thema.

Mehr als zehn Millionen Menschen in Deutschland sind davon betroffen. “Und ihre Zahl wächst, 80 Prozent der Zahnärzte beobachten immer mehr Patienten mit den entsprechenden Beschwerden”, sagte Peter Ottl von der Rostocker Universitätsmedizin für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde vor dem 25. Zahnärztetag Mecklenburg-Vorpommerns. Frauen seien häufiger als Männer davon betroffen. Ein ganz wesentlicher Faktor für das Entstehen der Erkrankung sei Stress. Häufig seien die Patienten einer starken Belastung im Beruf, Ausbildung oder Studium ausgesetzt, aber genauso können Arbeitslosigkeit oder privater Stress Ursachen sein.

Beim Knirschen kann das komplexe Kausystem aus dem Gleichgewicht geraten, es kann zu teils erheblichen Schmerzen in der Kaumuskulatur, in den Kiefergelenken oder Zähnen kommen. Nach nächtlichem Knirschen fühle sich der Kiefer morgens oft steif und ermüdet an, betonte der Mediziner.

Als Folge des Pressens und Knirschens, in der Fachsprache Bruxismus genannt, können die Zähne erheblich leiden. Die Zahnhartsubstanzen, die sich aus dem Zahnschmelz, Zahnbein und Wurzelzement zusammensetzen, werden regelrecht abgeschliffen. “Wir kennen Extremfälle, bei denen die Zähne bis zum Zahnfleischrand abgerieben waren”, sagte Ottl.

Nach einer sorgfältigen Diagnostik sei die erste Therapie in den meisten Fällen das Anpassen und Einsetzen einer sogenannten Okklusionsschiene. Sie wird über Nacht und je nach individuellem Befund auch ganztägig getragen. Sie soll die Zähne beim Aufpressen und Knirschen schützen. Wichtig sei auf jeden Fall eine Strategie zur Stressbewältigung. Dazu gehören unter anderem Yoga oder autogenes Training.