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Mehr Vernetzung in der Altersmedizin geplant

Fast jeder vierte Rheinland-Pfälzer wird im Jahr 2020 über 65 Jahre alt sein. Die Gesundheitsversorgung der älteren Menschen erfordert neue Wege. Ein Konzept will ambulante und stationiere Behandlu

Fast jeder vierte Rheinland-Pfälzer wird im Jahr 2020 über 65 Jahre alt sein. Die Gesundheitsversorgung der älteren Menschen erfordert neue Wege. Ein Konzept will ambulante und stationiere Behandlung besser vernetzen.

Ein selbstbestimmtes Leben bis ins hohe Alter ist Leitlinie eines neuen Konzepts für die Altersmedizin in Rheinland-Pfalz. “Dafür müssen wir die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen”, sagte Gesundheits- und Demografieministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) am Donnerstag in Bad Kreuznach. Das nach sieben Jahren neu aufgelegte Konzept gibt ambulanter Behandlung in Wohnortnähe den Vorrang vor einer Therapie im Krankenhaus – beide Seiten sollen mehr als bisher miteinander vernetzt werden. Ziel ist es, dauerhafte Pflegebedürftigkeit nach Möglichkeit zu vermeiden.

Die Gesellschaft insgesamt müsse sich besser auf die besonderen Bedürfnisse älterer Menschen einstellen, schrieb die Ministerin in einem Vorwort des Geriatriekonzepts. Nur so lasse sich “das Geschenk des längeren Lebens wirklich nutzen”. Im Jahr 2020 seien etwa 23 Prozent der in Rheinland-Pfalz lebenden Menschen über 65 Jahre alt. Der Anteil der über 80-Jährigen steige von heute 4,9 auf dann 7,3 Prozent.

Speziell ausgebildete Ärzte fehlen

Inzwischen gibt es an 30 Orten besondere Einrichtungen für die geriatrische Versorgung mit rund 1300 Betten. Hinzu kommen Plätze in Tageskliniken und Reha-Einrichtungen. Das Konzept stellt allerdings einen Nachholbedarf an speziell ausgebildeten niedergelassenen Ärzten fest – nur 19 Ärztinnen und Ärzte geben Geriatrie als ihren Schwerpunkt an.

Das neue Konzept enthält auch Empfehlungen für die Betreuung von Menschen mit Demenz – deren Anteil an der Bevölkerung steigt mit zunehmendem Alter: von 7 Prozent in der Altersgruppe der über 65-Jährigen auf 34 Prozent bei den über 90-Jährigen. Im Alter treten bestimmte Krankheiten gehäuft auf, zudem haben Patienten oft mehrere Krankheiten gleichzeitig – Mediziner sprechen hier von “Multimorbidität”.

Der gesundheitspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Peter Enders, kritisierte, dass ungelöste Probleme bei der ärztlichen Versorgung auf dem Land die ambulante Versorgung alter Menschen erschwerten. Zudem fehlten den Kliniken in Rheinland-Pfalz die Mittel für nötige Investitionen. In jedem Landkreis und in jeder kreisfreien Stadt müsse es eine geriatrische Hauptfachabteilung an einem Allgemeinkrankenhaus geben.

Text: dpa /fw

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