An der Berliner Charité eskaliert die Auseinandersetzung um Lohnforderungen für die Beschäftigten der Charité-Servicetochter CFM. Die Gewerkschaft Verdi rief zu Arbeitsniederlegungen auf, die bis Sonntag andauern sollen. Er rechne damit, dass sich zum Auftakt am Mittwoch rund 150 Mitarbeiter daran beteiligen, sagte Verdi-Verhandlungsführer Kalle Kunkel. Die Gewerkschaft fordert eine Angleichung der Löhne von CFM-Angestellten an die Gehälter der Charité-Beschäftigten.
Momentan gebe es einen Lohnunterschied von 30 bis 40 Prozent, sagte Kunkel. Die Streikmaßnahmen beeinträchtigten vor allem die Krankentransporte und die Stations- und OP-Versorgung.
"Es wird keine Einschränkungen des Betriebs geben", sagte hingegen CFM-Unternehmenssprecherin Silvia Axt. "Patienten werden nicht betroffen sein." Die CFM hat rund 2800 Beschäftigte, 2300 von ihnen haben einen direkten Vertrag mit dem Unternehmen.
Die CFM organisiert für die Charité unter anderem die Reinigung, den Kranken- und Medizintransport, die Küchen sowie alle technischen Dienstleistungen und stellt das Sicherheitspersonal. Die Tochter gehört zu 51 Prozent der Charité und zu 49 Prozent drei privaten Partnern.
Arbeitgeber und Gewerkschaft verhandeln schon seit acht Monaten. Die Arbeitgeber bieten laut Verdi einen Stundenlohn von zehn Euro an. Axt wollte sich dazu nicht äußern. Ein solcher Stundenlohn würde in der Berufsgruppe Reinigung keine Verbesserung bedeuten, so Kunkel. In den anderen Berufsgruppen wie Logistik, Sicherheit oder Küche würden die Lohnerhöhungen im Bereich von 25 bis 55 Cent liegen, so Verdi in einer Tarifinformation vom April.
Kunkel forderte die Berliner Politik auf, ihre Einflussmöglichkeiten wahrzunehmen. "Während der Regierende Bürgermeister Michael Müller wiederholt öffentlich eine Integration der CFM in die Charité verspricht, tut sich am Verhandlungstisch seit fast einem Jahr gar nichts", sagte Kunkel.