Prof. Mats Brännström aus Göteborg in Schweden ist der Pionier auf dem Gebiet der Uterus-Transplantationen. "Bisher konnten Transplantationen nur erfolgreich durchgeführt werden, wenn Brännström in den Transplantationsprozess involviert war", erklärte Prof. Ralf Dittrich von der Frauenklinik am Universitätsklinikum Erlangen auf dem DGGG-Kongress 2016. Fünf Kinder konnte das Brännström-Team bereits lebend zur Welt bringen, nachdem mehr als ein Jahrzehnt lang Forschungen an Tieren durchgeführt wurden. In anderen Ländern mussten nach Transplantationen Organe hingegen meist wieder entfernt werden.
Mögliche Indikationen für eine Transplantation seien das Mayer-Rokitansky-Küster-Hauser-Syndrom, das mit einer Uterusaplasie und einer Vaginalaplasie einhergehe sowie das Fehlen der Gebärmutter aufgrund anderer Unterleibserkrankungen, so Dittrich. Die Übertragung des Uterus müsse in einer insgesamt bis zu 15-stündigen Operation erfolgen; die Komplexität des Verfahrens sei überaus hoch. Prof. Dittrich ist sich trotzdem sicher, dass Transplantationen auch in Deutschland künftig vermehrt durchgeführt werden könnten – wie vor kurzem in Tübingen, dem ersten Fall einer Gebärmuttertransplantation in Deutschland. Dittrich weist auf Kosten pro Transplantation von bis zu 50.000 Euro hin.