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USA: Mehr Vergiftungen mit Desinfektionsmitteln

Die Zahl der Anrufe bei Vergiftungshotlines in den USA ist seit der Zuspitzung der Coronavirus-Pandemie deutlich angestiegen. Besonders bei Kindern kam es vermehrt zu Vergiftungen mit Reinigungs- oder Desinfektionsmitteln.

Kein direkter kausaler Zusammenhang, aber "klare zeitliche Verbindung"

Die Zahl der Anrufe bei Vergiftungshotlines in den USA ist seit der Zuspitzung der Coronavirus-Pandemie deutlich angestiegen. Besonders bei Kindern kam es vermehrt zu Vergiftungen mit Reinigungs- oder Desinfektionsmitteln, wie aus einer Studie der US-Gesundheitsbehörde CDC hervorging.

Bei Desinfektionsmitteln kam es demnach von Januar bis März zu insgesamt 17.392 gemeldeten Notfällen, einer Zunahme von rund 35 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Zudem wurden 28.158 Zwischenfälle mit Reinigungsmitteln gemeldet, einer Zunahme von gut 12 Prozent.

Ein direkter kausaler Zusammenhang mit der Corona-Epidemie lasse sich anhand der Daten nicht belegen, aber es scheine "eine klare zeitliche Verbindung" zu geben, erklärte die Gesundheitsbehörde. Die Zahl der gemeldeten Fälle zog vor allem im März stark an, als sich die Epidemie in den USA ausbreitete. Dem CDC zufolge muss die wahre Zahl der Vergiftungen noch höher gewesen sein, weil für die Studie nur die Fälle in Betracht gezogen wurden, bei denen eine der Hotlines angerufen wurde. Auch schwerere Vergiftungen, bei denen Betroffene oder deren Familien direkt ärztliche Hilfe aufgesucht haben, wurden daher nicht erfasst.

Im Fall von Vergiftungen mit Desinfektionsmitteln betrafen 47 Prozent der gemeldeten Fälle Kinder im Alter von bis zu fünf Jahren, weitere 14 Prozent der Betroffenen waren bis zu 19 Jahre alt. Bei Reinigungsmitteln machten die zwei Altersgruppen zusammen rund 45 Prozent aller gemeldeten Fälle aus.