Die Strafkammer des Landgerichts Augsburg will danach am Mittwoch (13. Januar) das Urteil verkünden.
Der 75 Jahre alte Laborarzt Bernd Schottdorf und seine 61 Jahre alte Frau Gabriele Schottdorf sind angeklagt, weil sie Laborleistungen im Wert von knapp 79 Millionen Euro zu hoch abgerechnet haben sollen. Sie sollen ein bundesweites Netz von fünf scheinselbstständigen Labors betrieben haben, um vorgeschriebene Rabatte nicht gewähren zu müssen. Dadurch soll letztlich ein Schaden von fast 13 Millionen Euro entstanden sein.
Beide Angeklagte haben zum Auftakt des Prozesses Anfang September 2015 alle Vorwürfe zurückgewiesen. Bernd Schottdorf stand bereits im Jahr 2000 wegen ähnlicher Vorwürfe vor Gericht, wurde damals aber freigesprochen.
Er steht derzeit auch im Mittelpunkt eines Untersuchungsausschusses des Bayerischen Landtages. Der Ausschuss soll klären, ob politischer Einfluss aus der CSU dazu führte, dass groß angelegte Betrugsermittlungen gegen etliche Ärzte wegen Laboruntersuchungen im Sande verliefen. Diesen Vorwurf haben Ermittler des Landeskriminalamts erhoben. Ein Beleg für solch eine Einflussnahme konnte bislang aber nicht gefunden werden.
Text und Foto: dpa /fw