Tarifverhandlungen sind oft eine Geduldsprobe. Das ist bei den Ärztinnen und Ärzten der Uni-Kliniken nicht anders. Sie fühlen sich am Limit und haben viele Forderungen. Doch nun gibt es eine Annäherung.
Die Unikliniken in NRW sehen sich dafür gerüstet, dass etliche ihrer Ärztinnen und Ärzte auf die Straße gehen wollen. Man gehe davon aus, den Betrieb geregelt weiterführen zu können, hieß es von den Unikliniken vor Beginn des Warnstreiks. Das gelte auch für den Fall, dass Personen mit Verdacht auf den Coronavirus kommen. So sei etwa das Institut für Virologie und Mikrobiologie in Köln vom Warnstreik ausgenommen.
Hunderte Beschäftigte der Unikliniken in Aachen, Bonn, Düsseldorf, Essen, Köln und Münster wollten sich am 04.02. an einem bundesweiten Warnstreik mit zentraler Kundgebung in Hannover beteiligen und für bessere Arbeitsbedingungen kämpfen. Die Ärztevertretung Marburger Bund hat nach eigenen Angaben rund 6.000 Beschäftigte aus NRW aufgerufen, sich zu beteiligen.
Einige Kliniken - darunter Köln - haben eine Notdienstvereinbarung getroffen, die gewährleistet, dass der Betrieb aufrecht erhalten wird. Aus Essen und Düsseldorf hieß es, es könne zu längeren Wartezeiten kommen. Viele planbare Eingriffe oder Therapien wurden im Vorhinein verschoben. Patientinnen und Patienten, die dennoch einen festen Termin bekommen haben, sollen nach Angaben der Krankenhäuser aber nach wie vor erscheinen.
Die Tarifverhandlungen für Ärztinnen und Ärzte an Universitätskliniken sind auf den 6. März vertagt worden. Das teilten der Marburger Bund und das niedersächsische Finanzministerium mit.
Die Gespräche seien weiterhin schwierig, die Positionen hätten sich aber angenähert, sagte ein Ministeriumssprecher, ohne Einzelheiten zu nennen. Das bestätigte auch der Marburger Bund: Der Warnstreik habe Bewegung auf der Arbeitgeberseite erzeugt, sagte Verhandlungsführer Christian Twardy. "Wir sind von einer Einigung allerdings noch ein gutes Stück entfernt."