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Ungeachtet des Geschlechts und der sexuellen Orientierung

Unser Grundgesetz feiert dieser Tage seinen 70. Geburtstag. Eine Grundlage unseres Zusammenlebens ist dabei, dass wir alle gleich sind. Doch alles, was nicht dem heteronormativen Gesellschaftsbild genügt, stellt leider auch heute noch immer ein Problem für viele Mitmenschen dar.

Es geht nicht um Toleranz, sondern um Akzeptanz

Unser Grundgesetz feiert dieser Tage seinen 70. Geburtstag. Eine Grundlage unseres Zusammenlebens ist dabei, dass wir alle gleich sind, ungeachtet unseres Geschlechts, der Hautfarbe oder auch ganz einfachen Dingen, wie der individuellen Sexualität. Doch alles, was nicht dem heteronormativen Gesellschaftsbild genügt, stellt leider auch heute noch immer ein Problem für viele Mitmenschen dar, und dass auch ganz deutlich im Berufsalltag.

Auf Basis der bundesweiten Studie "Out im Office?!“ von 2017 wurden in der Sonderauswertung auch die Daten von bisexuellen und Trans*-Personen ausschließlich für Beschäftigte in NRW ausgewertet. Andreas Bothe, Staatssekretär im Familienministerium, äußerte sich nun besorgt über die Ergebnisse: "Die Sonderauswertung für NRW hat ergeben, dass fast dreiviertel aller lesbischen und schwulen Befragten und eine noch größere Zahl der Trans*-Personen arbeitsplatzrelevanter Diskriminierung ausgesetzt sind. Das ist inakzeptabel."

Der Anteil derer, die Diskriminierung insgesamt erfahren haben, ist nach wie vor sehr hoch. Dabei ergeben sich ähnliche Werte für NRW wie für die Bundesrepublik: Nur ein Viertel (26,1%) der lesbischen und schwulen Befragten hat in keiner Form Diskriminierung erlebt. Bei Trans*-Personen sind dies nur 14% und bei bisexuellen Befragten liegt der Wert bei 0%.

Trans*-Beschäftigte berichten zumeist zwei- bis dreimal so häufig von Diskriminierungserfahrungen wie lesbische, schwule und bisexuelle Personen. Ein großer Anteil der Diskriminierungserfahrungen (circa 50%-65%) ist dabei im Rahmen des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes relevant, ein erheblicher Anteil (circa 10%-40%) ist daneben von strafrechtlicher Bedeutung.

"Insgesamt zeigte sich, dass lesbische und schwule Beschäftigte innerhalb der vergangenen zwanzig Jahre zunehmend offener mit ihrer sexuellen Identität am Arbeitsplatz umgehen können – in NRW sogar noch etwas mehr als im Vergleich zu Deutschland. Dennoch berichten die Befragten genauso häufig wie vor zehn Jahren von Diskriminierungserfahrungen“, fasste Florian Meinhold, wissenschaftlicher Mitarbeiter des IDA, die Ergebnisse zusammen.

Auch für NRW müsse leider noch immer festgestellt werden, dass sich Homo-, Bi- und Trans*-Negativität in erheblichem Ausmaß negativ auf die Arbeitszufriedenheit auswirke, ergänzte Prof. Dr. Dominic Frohn, wissenschaftlicher Leiter des IDA und Professor an der Hochschule Fresenius.