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Unfruchtbarkeit: Alte Methode bringt neue Hoffnung

Eine neue Studie zeigt, dass ein altes medizinisches Bildgebungsverfahren die Chancen eines unfruchtbaren Paares erhöhen kann, schwanger zu werden. Diese Ergebnisse könnten die Art und Weise, wie bei Unfruchtbarkeit geholfen wird, verändern.

Günstigere und schnellere Alternative zur In-vitro-Fertilisation entdeckt

Eine neue Studie zeigt, dass ein altes medizinisches Bildgebungsverfahren die Chancen eines unfruchtbaren Paares erhöhen kann, schwanger zu werden. Diese Ergebnisse könnten die Art und Weise, wie bei Unfruchtbarkeit geholfen wird, verändern.

In den Vereinigten Staaten sind 1 Million Frauen im Alter zwischen 15 und 44 nicht in der Lage, nach einem Jahr des Versuchens, schwanger zu werden. Techniken der assistierten Reproduktion (TAR) haben die Fruchtbarkeitsbehandlung revolutioniert. Die bekannteste TAR ist die In-vitro-Fertilisation (IVF). TAR können sehr effektiv sein und ca. 1,6 Prozent aller Kinder, die jedes Jahr in den USA geboren werden, sind Ergebnis einer TAR. IVF ist ein langwieriges Verfahren, das sehr kostenintensiv sein kann und dessen Erfolgsraten stark variieren. Eine aktuelle Studie, die ein Verfahren testet, das vor hundert Jahren angewandt wurde, bringt Hoffnung auf eine deutlich günstigere und schnellere Alternative.

Eine Studie, die von Prof. Ben Mol des Forschungsinstituts der University of Adelaide’s Robinson in Australien durchgeführt wurde, untersuchte eine Unfruchtbarkeitsbehandlung, die erstmalig vor hundert Jahren angewandt wurde und bei der die Eileiter mit einem jodierten Mohnöl durchgespült werden. Dieses Verfahren heißt Histerosalpingographie (HSG) und ist ein Farbstoff-Test, der unter Röntgenstrahlung durchgeführt wird. Diesen nutzt man, um die Gebärmutter und Eileiter von Frauen, die Probleme haben, schwanger zu werden, zu untersuchen. Dabei werden die Eileiter entweder mit einer wasser- oder ölbasierten Lösung durchgespült. HSG wurde eher als Bildgebungsverfahren, als eine Behandlungsmethode entwickelt. “Im vergangenen Jahrhundert sind die Schwangerschaftsraten bei unfruchtbaren Frauen angestiegen, nachdem ihre Eileiter mit Wasser oder Öl während dieses Röntgenverfahrens durchgespült worden waren“, sagt Prof. Mol. “Bis jetzt ist unklar gewesen, ob die Art der Lösung, die während dieses Verfahrens verwendet wird, die Veränderung bei der Fruchtbarkeit auslöst.“ Um zu prüfen, ob dieses alte Verfahren unfruchtbaren Paaren helfen kann sich zu reproduzieren, arrangierte Prof. Mol eine Studie mit dem Namen H2Oil in Zusammenarbeit mit Dr. Kim Dreyer und Dr. Velja Mijatovic des Instituts für Reproduktionsmedizin am medizinischen Zentrum der VU Universität in Amsterdam. Seine Ergebnisse wurden beim 13. Weltkongress über Endometriose in Vancouver präsentiert. An der Studie nahmen 1.119 Frauen teil, die als unfruchtbar eingestuft wurden und die aktiv versuchten ein Kind zu bekommen. Die Hälfte der Teilnehmerinnen bekam eine ölbasierte HSG und die andere Hälfte eine wasserbasierte.

Fast 40 Prozent der Frauen aus der Öl-Gruppe und 19 Prozent aus der Wasser-Gruppe wurden in den 6 Folgemonaten schwanger. Laut Prof. Mol waren die Ergebnisse “aufregender als wir hätten voraussagen können“. Die Studie wird im New England Journal of Medicine veröffentlicht. Wie genau HSG die Fruchtbarkeit steigert ist bisher nicht klar. Eine Theorie ist, dass bestimmte Arten von Ablagerungen, die die Fruchtbarkeit beeinträchtigen während der HSG aus dem Organismus gespült werden. Mehr ist bisher nicht bekannt. Da die Ergebnisse der aktuellen Studie so verblüffend sind, ist es wahrscheinlich, dass in den nächsten Jahren weitere Studien durchgeführt werden.