Dort seien deutlich größere Anstrengungen als bisher nötig, warnte das Anti-Aids-Programm der Vereinten Nationen (UNAIDS) am Dienstag in Genf. Dem neuen Lagebericht zufolge sind die Ansteckungszahlen bei Erwachsenen im weltweiten Durchschnitt seit 2010 nicht mehr gesunken – nachdem sie seit dem Höhepunkt der Epidemie 1997 insgesamt um 40 Prozent zurück gegangen waren.
Jährlich infizierten sich seit 2010 etwa 1,9 Millionen Menschen mit dem HI-Virus. “Wir schlagen Alarm”, sagte UNAIDS-Direktor Michel Sidibé. “Bei einem Wiederaufleben von Aids wird es kaum möglich sein, die Epidemie unter Kontrolle zu bringen.”
In Osteuropa und Zentralasien war die Zunahme an HIV-Infektionen zwischen 2010 und 2015 mit jährlich 57 Prozent am stärksten. In der Karibik lag sie bei 9 Prozent, im Nahen Osten und Nordafrika bei 4 Prozent sowie in Lateinamerika bei 2 Prozent. In West- und Mitteleuropa sowie in Nordamerika ging die Zahl der Neuinfektionen weiter leicht zurück. Ein großer Erfolg sei, dass HIV-Übertragungen auf Kinder seit 2001 um 70 Prozent reduziert worden seien, hieß es. Insgesamt lebten 2015 weltweit 36,7 Millionen Menschen mit HIV, 1,1 Millionen sind in dem Jahr daran gestorben.