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Umfangreiche Gesichtstransplantation in USA geglückt

Ein im Einsatz schwer entstellter Feuerwehrmann hat in den USA eine der bislang umfangreichsten Gesichtstransplantationen erhalten. 26 Stunden lang operierten insgesamt 100 Spezialisten den 41-jähr

Ein im Einsatz schwer entstellter Feuerwehrmann hat in den USA eine der bislang umfangreichsten Gesichtstransplantationen erhalten.

26 Stunden lang operierten insgesamt 100 Spezialisten den 41-jährigen Patrick Hardison. Sie gaben ihm ein Gesicht, die obere Schädelhaut, beide Ohren, Wangen- und Kinnknochen sowie eine Nase, wie das Langone Medical Center der New York University am Montag (Ortszeit) mitteilte. Als freiwilliger Feuermann sei Hardison im Alter von 27 Jahren in ein Haus gerannt, um eine Frau zu retten, als das Dach einstürzte, berichtete der Sender NBC. Er erlitt nach Klinikangaben starke Verbrennungen im Gesicht, am Hals und am gesamten Oberkörper. Er verlor seine Augenlider, Ohren, Lippen, den größten Teil der Nase und seine Haare.

Es folgten über 70 Operationen, bevor er auf den Transplantationsexperten Eduardo Rodriguez traf. Nach über einem Jahr Vorbereitung wagte dessen Team die Operation am 14. August 2015. Drei Monate danach gehe es Patrick Hardison gut, auch wenn er noch daran arbeite, seine Kraft und Sprachfähigkeit zu verbessern, teilte die Klinik mit. “Ich bin meinem Spender und seiner Familie zutiefst dankbar”, sagte Hardison, der im US-Staat Mississippi wohnt. “Obwohl ich nicht weiß, wer sie sein könnten, bete ich jeden Tag für sie.” Er sei sich bewusst, welch schwierige Entscheidung sie getroffen hätten, um ihm zu helfen. Er danke auch Rodriguez und seinem Team. “Sie haben mir mehr gegeben als ein neues Gesicht. Sie haben mir ein neues Leben gegeben.”

Die weltweit erste Gesichtstransplantation erfolgte 2005 in Frankreich. Eine damals 38-jährige Französin erhielt Mund, Nase und Kinn. Sie war von einem Hund angefallen worden. Auch ein Jahr nach der Operation ging es ihr noch gut. Ähnliche Eingriffe gab es inzwischen unter anderem in China, Spanien und an anderen Orten in den USA.

Text und Foto: dpa /fw