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Übernahme des Arzneimittelherstellers Medicines durch Novartis

Der Schweizer Pharmakonzern Novartis will mit der Milliardenübernahme des US-Arzneimittelherstellers Medicines das lukrative Geschäft mit Medikamenten gegen Herzkrankheiten stärken. Medicines habe einer Offerte in Höhe von 85 US-Dollar je Aktie zugestimmt, wie Novartis mitteilte.

Novartis setzt auf Cholesterin-Senker

Der Schweizer Pharmakonzern Novartis will mit der Milliardenübernahme des US-Arzneimittelherstellers Medicines das lukrative Geschäft mit Medikamenten gegen Herzkrankheiten stärken. Medicines habe einer Offerte in Höhe von 85 US-Dollar je Aktie zugestimmt, wie Novartis mitteilte. Die Transaktion habe damit - Wandelanleihen und ausstehende Zusatzvergütungen mit Aktien etwa für Mitarbeitende eingeschlossen - ein Volumen von 9,7 Milliarden Dollar (8,8 Mrd Euro).

Der Preis von 85 Dollar je Aktie liegt fast ein Viertel über dem Schlusskurs der Medicines-Papiere vom 22.11.2019. Allerdings hatten Spekulationen über eine Offerte den Kurs bereits in der vergangenen Woche nach oben getrieben. Laut Novartis entspricht der Preis einem Aufschlag von rund 41 Prozent zum volumengewichteten Durchschnittskurs der 30 Tage bis zum 22. November.

Novartis, das es an der Börse auf einen Wert von mehr als 200 Milliarden Dollar bringt, hofft darauf, mit der Akquisition das Geschäft im lukrativen Markt für Medikamente gegen Herzkrankheiten auszubauen. Die Schweizer heben dabei den Cholesterinsenker Inclisiran von Medicines hervor, der Patientinnen und Patienten helfen soll, bei denen Statine eher schlecht wirken. Daten aus drei klinischen Phase-III-Studien zu Inclisiran hätten eine dauerhafte Senkung des LDL-Cholesterins gezeigt bei einem gleichzeitig guten Sicherheitsprofil, heißt es von Novartis.

Medicines wird den Angaben zufolge noch im Schlussquartal 2019 einen Zulassungsantrag für Inclisiran in den USA einreichen, sowie in Europa im ersten Jahresviertel 2020. Daher rechnen die Schweizer mit einem Umsatzbeitrag des Mittels bereits ab 2021. Zudem verspricht sich Novartis Umsatzsynergien, da die Vertriebler dann noch mehr Mittel gegen Herzkrankheiten aus einer Hand anbieten könnten.