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Eine neue Studie zeigt, dass gezieltes Training das Sehvermögen verbessern kann

Viele Millionen Menschen auf der Welt leiden, ohne dass bei ihnen eine manifeste ophthalmologische Erkrankung vorläge, an einer Abnahme der Sehschärfe im Alter. Insbesondere die Fähigkeit Bilder mi

Viele Millionen Menschen auf der Welt leiden, ohne dass bei ihnen eine manifeste ophthalmologische Erkrankung vorläge, an einer Abnahme der Sehschärfe im Alter.

Insbesondere die Fähigkeit Bilder mit niedrigem Kontrast scharf zu sehen geht verloren. Für die Betroffenen bedeutet das Teils erhebliche Einschränkungen im Alltag und insbesondere auch beim Autofahren. Eine neue Studie(DOI: 10.1177/0956797614567510 ) untersuchte nun, ob das Sehvermögen durch gezieltes Training wieder verbessert werden kann.

Weit verbreitet ist die Meinung, die Abnahme der Sehkraft sei auf Veränderungen am Auge selbst zurückzuführen. Entgegen dieser Meinung untersuchte Professor George John Andersen von der University of California, Riverside seine Hypothese, dass die Beeinträchtigung wenigstens zum Teil durch eine veränderte Verarbeitung der visuellen Informationen im Gehirn bedingt und demnach auch durch Training behebbar sei.

Sehtraining wurde mit zwei Versuchsgruppen unterschiedlichen Alters durchgeführt

Um dies zu überprüfen führte er eine Reihe von Versuchen mit einer Gruppe von 16 Senioren mit einem Altersdurchschnitt von 71 Jahren und einer ebenso großen Vergleichsgruppe mit einem Durchschnittsalter von 22 Jahren durch. Den Probanden wurden Muster verschiedener Kontraststärken gezeigt. Diese wurden im Verlauf gedreht und die Probanden gebeten zu beurteilen, in welche Richtung ausgehend vom Ausgangsbild die Rotation stattgefunden hatte. Die Sitzungen von anderthalb Stunden täglich fanden über die Dauer einer Woche statt.

Wie zu erwarten schnitt die ältere Gruppe am Anfang der Testreihe deutlich schlechter ab, als die jüngeren Teilnehmer. Doch im Verlauf der Woche intensiven Trainings näherten sich die Ergebnisse beider Gruppen an.

In beiden Versuchsgruppen konnte eine Verbesserung des Sehvermögens festgestellt werden.

Sowohl bei den jüngeren, als auch bei den älteren Probanden waren Verbesserungen des Sehvermögens zu beobachten. Während dies bei den Senioren vor allem das Sehen auf Distanz betraf, verbesserte sich bei den Jüngeren der Nahvisus.

Die verblüffenden Ergebnisse dieser Studie bestärken tatsächlich die Annahme, dass die Abnahme der Sehstärke im Alter durch eine veränderte Verarbeitung im Gehirn mitverursacht wird. Der nächste Schritt für die Forscher soll nun sein zu beurteilen, ob und wie sich aus diesen Erkenntnissen praktische Anwendungen für den Alltag entwickeln lassen.