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The Lancet zieht Studien zu künstlichen Luftröhren zurück

Ein Fachjournal hat zwei Artikel des italienischen Chirurgen Paolo Macchiarini zum Einsatz künstlicher Luftröhren bei krebskranken Patienten zurückgezogen.

Ergebnisse nicht belegt

Ein Fachjournal hat zwei Artikel des italienischen Chirurgen Paolo Macchiarini zum Einsatz künstlicher Luftröhren bei krebskranken Patienten zurückgezogen.

Die Studie von 2011 und Teile eines Übersichtsartikels von 2012 "stellen wissenschaftliches Fehlverhalten" dar, schreibt das Journal The Lancet. Der neue Präsident des schwedischen Karolinska Instituts, Ole Petter Ottersen, habe nach Einsatz einer Expertengruppe um den Rückzug gebeten. Nach seinen Angaben sei die Studie ohne genügend vorklinische Daten erfolgt. Die berichteten Ergebnisse seien zudem nicht belegt.

Das Team um Macchiarini, der damals am Karolinska Institut in Stockholm angestellt war, hatte Patienten mit Speiseröhrenkrebs maßgeschneiderte künstliche Luftröhren eingepflanzt. Dabei wurde ein synthetisches Gerüst mit Stammzellen der Patienten besiedelt und dann eingesetzt. Später wurde klar, dass viele der operierten Patienten kurz nach dem Eingriff starben.

Der Skandal um Macchiarini zog Kreise bis zum Nobelpreis: Das Karolinska Institut, an dem 50 Juroren jedes Jahr über den Nobelpreis in Medizin entscheiden, hatte den Chirurgen 2010 engagiert und 2016 entlassen. Weil sie nicht gehandelt hätten, als Zweifel an Macchiarini aufgekommen waren, wurden zwei Mitglieder aus der Nobel-Jury zum Verlassen des Gremiums gedrängt.

The Lancet hatte bereits 2016 über erhebliche Zweifel an der Studie berichtet. Im Jahr 2003 hatte Macchiarini nach eigenen Angaben weltweit erstmals eine solche Operation an einem Patienten in Hannover ausgeführt.

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