Tausende Ärzte und Krankenpfleger haben am Donnerstag in Bukarest gegen Pläne der Regierung protestiert, die zur Verringerung ihrer Einkommen führen. Das sozialliberale Kabinett von Ministerpräsident Mihai Tudose will die Arbeitgeber von der Zahlung der Sozialabgaben für die Angestellten befreien und diese Pflicht auf die Arbeitnehmer übertragen.
Damit werde nach Ansicht der Gewerkschaften die jüngst in Kraft getretene 25-prozentige Lohnerhöhung für die meisten Staatsbediensteten keine reale Erhöhung des Einkommens bedeuten. Das Thema sorgt in Rumänien für breite Unzufriedenheit. Im Gesundheitssektor beklagen die Angestellten zudem, dass die Regierung die derzeit teilweise hohen Zulagen für Nachtdienste und weitere Zusatzbelastungen drastisch einschränken will.
Kritiker meinen, dass sich die Regierung mit ihren sozialen Geschenken finanziell übernommen habe und nun nach Wegen suche, dies wieder auszugleichen. Rumäniens Auslandsschulden sind in den ersten acht Monaten dieses Jahres im Jahresvergleich um 1,1 Milliarden Euro gestiegen.