Der Markt für Pflegedienstleistungen wird nach einer Studie der Unternehmensberatung Roland Berger in den kommenden zwölf Jahren um etwa 30 Milliarden auf bis zu 85 Milliarden Euro jährlich wachsen.
Schon heute sei Pflege das drittgrößte Segment im deutschen Gesundheitswesen, nach Krankenhäusern und ambulanter ärztlicher Versorgung. "Der Wettbewerb sowohl um Personal als auch um Marktanteile wird zunehmen", sagte Studienautor Oliver Rong am Mittwoch in München.
Seit 2005 wachse der deutsche Pflegemarkt im Schnitt knapp 5 Prozent pro Jahr - und somit schneller als die Gesamtwirtschaft. "Ein Ende ist nicht in Sicht": Trotz medizinisch-technischem Fortschritt und besserer Prävention dürfte die Zahl der Pflegebedürftigen in der alternden Gesellschaft von heute 2,9 Millionen bis 2030 auf 3,5 Millionen steigen. Für die steigende Zahl der Demenzkranken werde zunehmend professionelle Pflege gebraucht.
Pflegedienstanbieter müssten sich mit guten Löhnen, flexiblen Arbeitszeitmodellen, gutem Arbeitsklima und Führungskultur das notwendige Personal sichern. Pflegeheime könnten unter einem Dach auch selbstständiges oder betreutes Wohnen anbieten. Mit Einkaufsgemeinschaften, Personalpools, gemeinsamer Nutzung von IT und Verwaltungsfunktionen sowie digitalisierten Arznei- und Alarmsystemen, Dienstplansoftware und digitalen Patientenakten könnten sie Kosten sparen.