Laut einer neuen Rahmenuntersuchung, durchgeführt an der University of South Australia (UniSA), kann die Schlafdauer einer werdenden Mutter die Gesundheit ihres heranwachsenden Säuglings beeinflussen.
Im Zuge einer Metaanalyse, die Parameter wie Geburtsgewicht, fetales Wachstum sowie Früh- und Totgeburt umfasst, haben Wissenschaftler der UniSA vier Kernpunkte des mütterliches Schlafs herausgearbeitet, die zu schlechten Ergebnissen der Föten beigetragen haben. Jane Warland, Forschungsleiterin und Privatdozentin der UniSA, sagt, die Untersuchung gewähre Ärzten und werdenden Müttern Einsicht in die Themenbereiche rund um Schlaf und eine gesunde Schwangerschaft.
"Die Studie untersucht den Zusammenhang zwischen fetaler Gesundheit und mütterlichem Schlaf – ein Bereich der noch relativ unerforscht ist", heißt es von Prof. Warland. "Die Methodik umfasst das Darstellen von Gemeinsamkeiten mütterlicher Schlafzustände, einschließlich Schlafapnoe, Schlafdauer, Schlafqualität und Schlafposition."
Erwachsene schlafen rund ein Drittel ihres Lebens, so auch ungeborene Babys, die ein Drittel der Schwangerschaftsdauer schlafend verbringen. Es ergebe daher Sinn, dass der Schlaf einer Mutter Einfluss auf die Gesundheit des Fötus nehmen könnte. Die Forscherin erläutert: "Wir wissen bereits, dass es den ungeborenen Säugling negativ beeinflussen könnte, wenn die werdende Mutter auf dem Rücken schläft. Wahrscheinlich ist dies darauf zurückzuführen, dass die Plazenta in diesem Fall nicht mehr hinreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird. Im Rahmen dieser Studien fanden wir auch Übereinstimmungen bei Müttern, die mit obstruktiver Schlafapnoe und kurzem sowie schlechtem Schlaf zu kämpfen hatten. Faktoren wie diese könnten die Wahrscheinlichkeit einer Früh- oder sogar Totgeburt erhöhen."
Das signifikanteste Ergebnis lege nahe, dass es einen Zusammenhang zwischen Frühgeburt und mütterlicher Schlafapnoe gibt, denn vier der fünf größeren Studien zeigten hier eine klare Verbindung, so Warland. In Australien haben es ungeborene Säuglinge nicht unbedingt leicht, denn etwa 15 Prozent der Neugeborenen müssen während der Geburt zusätzlich behandelt werden, eins von zehn Babys ist ein Frühchen und täglich gibt es sechs Totgeburten.
Prof. Warland sagt, dass das Verhindern einer Totgeburt und das Minimieren von fetalen Risikofaktoren zu den größten Herausforderungen der modernen Schwangerschaftsbetreuung zählen. In Australien ist die Totgeburtenrate doppelt so hoch wie die Rate der Verkehrstoten. "Das hat sich in den letzten 20 Jahren nicht geändert. Trotz der Prävalenz der Totgeburten, bleibt die Todesursache in bis zu 40 Prozent der Fälle unbekannt."
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