Eine neue Studie aus Brasilien legt nahe, dass das intermittierende Fasten seinen guten Ruf gar nicht verdient hat. Denn die sich beschriebenen Risikofaktoren stellen die bisher angenommenen Vorteile in den Schatten.
Das intermittierende Fasten, auch Intervallfasten genannt, genießt im Allgemeinen einen guten Ruf. Denn Studien stellen diese Diätform unter den Verdacht, das Krebsrisiko zu verringern, die kardiovaskuläre Gesundheit zu begünstigen und neurodegenerativen Erkrankungen entgegenzuwirken. Außerdem kommen bei dieser Ernährungsweise auch Genussmenschen auf Ihre Kosten.
Diese Art des Fastens kann auf verschiedene Weise ausgelegt werden. So kann einmal wöchentlich, alle drei oder sogar alle zwei Tage gefastet werden. An den Tagen, an denen nicht gefastet wird, darf geschlemmt werden. Eine mildere Form, die sich an großer Beliebtheit erfreut, sieht vor, dass die Kalorienzufuhr an den Fastentagen lediglich reduziert wird, häufig auf ein Viertel des Kalorienbedarfs.
Das bisher so positive Image des intermittierenden Fastens wird jedoch durch Erkenntnisse einer neuen Studie in Frage gestellt. Ana Cláudia Munhoz Bonassa von der University of São Paulo untersuchte, wie sich das Intervallfasten auf oxidativen Stress auswirkt.
Oxidativer Stress beschleunigt den Alterungsprozess und bewirkt, dass der Organismus die schädigenden freien Radikale nicht mehr abwehren kann. Zudem wird die DNA in Mitleidenschaft gezogen, wodurch das Risiko für Krebs, Neurodegeneration und kardiovaskuläre Erkrankungen erheblich steigt.
Bonassa und ihr Team nahmen die Untersuchungen an erwachsenen Mäusen vor. Diese wurden über einen Zeitraum von drei Monaten dem intermittierenden Fasten ausgesetzt. In dieser Zeit überwachte das Forscherteam sowohl Gewicht als auch das Niveau freier Radikale.
Erwartungsgemäß trat ein Gewichtsverlust ein, die Fettverteilung änderte sich jedoch. So nahm das Fettgewebe am Bauch zu. Bauchfett wird mit einem erhöhten Risiko für Typ-2-Diabetes in Verbindung gebracht. Hier könnte ein molekularer Mechanismus greifen, bei dem Ersteres zu Letzterem führt. Diese Vermutung brachte Bonassa und ihre Kollegen dazu, weitere Untersuchungen vorzunehmen. Und ihr Verdacht bestätige sich: Die Insulin-sekretierenden Pankreaszellen verzeichneten Schäden sowie höhere Mengen an freien Radikalen und Anzeichen von Insulinresistenz.
Die Studienautorin schlussfolgert: "Auch wenn diese Diätform zu einem schnellen Gewichtsverlust führt, könnte sie auf lange Sicht der Gesundheit schaden und Konsequenzen wie Typ-2-Diabetes nach sich ziehen."
Diese Studie wurde ursprünglich durchgeführt, um zu untersuchen, ob ein Zusammenhang zwischen Intervallfasten und oxidativem Stress besteht. Durch Zufall stellte sich heraus, und es ist fast schon ein Paradoxon, dass diese Diät das Diabetesrisiko erhöht. Die Studienergebnisse legen nahe, dass übergewichtigen und adipösen Menschen, die möglicherweise bereits eine Insulinresistenz aufweisen, von dieser Diätform abgeraten werden sollte.
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