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Stockender Aufbau der Gesundheits-Datenautobahn

Angesichts des seit längerem stockenden Aufbaus einer Datenautobahn für das Gesundheitswesen greifen erste finanzielle Sanktionen für Ärzte.

Erste Praxen erhalten Honorarkürzungen

Angesichts des seit längerem stockenden Aufbaus einer Datenautobahn für das Gesundheitswesen greifen erste finanzielle Sanktionen für Ärzte.

Angeschlossen seien inzwischen rund 100.000 Praxen, erklärte das Bundesgesundheitsministerium. Weitere 20.000 Praxen hätten die Bestellung für die nötigen Spezialgeräte ausgelöst. Daher werde damit gerechnet, dass in Kürze zwei Drittel der knapp 180.000 Praxen von Ärzten und Zahnärzten angeschlossen seien. Auf den Rest kämen nun Honorarkürzungen zu.

Als Frist für den Anschluss war der 1. Juli gesetzt worden. Konkret geht es nun um eine Kürzung von einem Prozent. Das entspreche im Schnitt etwa 200 Euro im Monat, hieß es vom Ministerium. Dies orientiert sich daran, dass Ärzte und Psychotherapeuten im ersten Quartal 2018 im Schnitt rund 65.000 Euro für die Behandlung von Kassenpatienten bekommen haben. Bei Fachärzten mit insgesamt etwas höheren Honoraren dürfte die Kürzung im Schnitt nun bei knapp 300 Euro im Monat liegen.

Ab März 2020 sollen bis zu 2,5 Prozent Honorarkürzung drohen

Die Datenautobahn ("Telematik-Infrastruktur") soll alle Beteiligten des Gesundheitswesens wie Ärzte, Krankenhäuser, Apotheken und Krankenkassen vernetzen. Verzögerungen ergaben sich teils aus Problemen wegen fehlender Geräte. Einzelne Ärzteverbände hatten auch Sicherheitsbedenken geltend gemacht. Das Ministerium wies solche Kritik zurück. Die Telematik-Infrastruktur genüge höchsten Ansprüchen an den Datenschutz. Praxen, die sich weiterhin nicht anschließen lassen, sollen ab März 2020 sogar 2,5 Prozent Honorarkürzung drohen.