Eine neue Studie (DOI: 10.1136/bmjopen-2015- 007851) veranlasst nun wieder auf die These Bezug zu nehmen, dass ein Glas Rotwein am Tag gesund sei – der moderate Alkoholkonsum soll das Sterberisiko für Patienten, die sich im ersten Demenz- oder Alzheimerstadium befinden, reduzieren.
Natürlich sprechen wir nicht von einem exzessiven Alkoholkonsum, der schwerwiegende Folgen wie Pankreatitis, Herzerkrankungen, Gehirnschäden und auch einige Krebsformen, nach sich ziehen kann.
Die Alzheimer´s Association geht davon aus, dass ungefähr 700.000 Menschen im Alter von 65 und älter mit Beendigung des Jahres 2015 aufgrund ihrer neurodegenerativen Erkrankung sterben werden. Über die letzten Jahre hinweg, haben die mit Alzheimer in Verbindung gebrachten Todesfälle rapide zugenommen – zwischen 2000 und 2013 betrug der Anstieg 71 Prozent.
Wissenschaftler rund um Sine Berntsen, anaylsierten die Daten von 321 Patienten, entnommen aus der Danish Alzheimer’s Intervention Study (DAISY), die sich in einem frühen Demenz- oder Alzheimerstadium befanden. Dabei wurde der Einfluss des Alkoholkonsums evaluiert und vor allem, welche Ausmaße signifikante Ergebnisse hervorrufen.
Von den 321 Studienteilnehmern, wurden 17 Prozent dazu instruiert, zwei bis drei Einheiten Alkohol (zwei Einheiten entsprechen in etwa 175 ml Rotwein mit einem Alkoholgehalt von 12 Prozent) am Tag zu trinken, acht Prozent blieben trocken. 71 Prozent konsumierten eine Einheit Alkohol oder weniger täglich und vier Prozent mehr als drei Einheiten.
In der Nachbeobachtungsperiode sind 16,5 Prozent der Partizipanten gestorben. Die Patienten, die zwei bis drei Einheiten Alkohol täglich zu sich nahmen, hatten ein um 77 Prozent geringeres Sterberisiko, im Vergleich zu Probanden, die eine Einheit oder weniger Alkohol getrunken haben.
Sogar nach dem Abgleichen der konfundierenden Variablen wie das Alter, Geschlecht und Raucherstatus, haben die Forscher die Assoziation für beständig erklärt.
Die Autoren liefern einen möglichen Erklärungsansatz, dass Patienten mit einem moderaten Alkoholkonsum über ein größeres soziales Umfeld verfügen, als es bei Patienten mit geringem oder ausbleibenden Alkoholkonsum der Fall ist – ein Faktor der erst kürzlich im Verdacht stand, die Lebensqualität zu begünstigen.
Die Ergebnisse der Studie zeigen eine positive Verknüpfung zwischen dem moderaten Alkoholkonsum und der Sterbewahrscheinlichkeit von Alzheimerpatienten auf. “Allerdings können wir, basierend auf unserer Studie, keine Empfehlungen für oder gegen moderaten Alkoholkonsum aussprechen”, schlussfolgern die Autoren der Studie.
Text: esanum/ Daniela Feinhals
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