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Sterbebegleitung in den Zeiten von COVID-19

Die Corona-Kontaktbeschränkungen haben auch die Sterbebegleitung erschwert. Dabei sind gerade todkranke Menschen auf Nähe und Kontakte angewiesen. Am Welthospiztag wollen professionelle und ehrenamtliche Sterbebegleitende auf ihre Arbeit aufmerksam machen.

Tätigkeiten durch Pandemie eingeschränkt, aber nicht unterbrochen

Die Corona-Kontaktbeschränkungen haben auch die Sterbebegleitung erschwert. Dabei sind gerade todkranke Menschen auf Nähe und Kontakte angewiesen. Am Welthospiztag wollen professionelle und ehrenamtliche Sterbebegleitende auf ihre Arbeit aufmerksam machen.

Unter dem Motto "Solidarität bis zuletzt" wollen Hospize und Palliativdienste am 10.10. auf ihre Arbeit aufmerksam machen. Viele Veranstaltungen zum Welthospiztag und in der sich anschließenden Hamburger Hospizwoche finden in diesem Jahr online statt. Die Corona-Pandemie habe die Tätigkeit der professionellen und ehrenamtlichen HelferInnen eingeschränkt, aber nicht völlig unterbrochen, sagte die Leiterin der Hamburger Koordinierungsstelle, Ina Voigt.

Zu keiner Zeit habe es einen Aufnahmestopp in den neun Hamburger Hospizen gegeben. Die Betreuung sterbenskranker Menschen sei auf jeden Fall möglich. Mit Schutzausrüstung hätten professionelle HelferInnen auch COVID-19-Erkrankte ambulant betreut. Allerdings erschweren die weiterhin geltenden Kontaktbeschränkungen die Arbeit. Voigt betonte jedoch: "Menschliche Nähe und Kontakt sind in dieser Situation essenziell."

Viele der HelferInnen gehören selbst zur COVID-19-Risikogruppe

Die Pandemie hat das Engagement der Ehrenamtlichen stark beeinträchtigt. Viele der HelferInnen gehörten selbst zur Risikogruppe und hätten sich im März erst einmal zurückgezogen. Andere hätten Briefe an betreute Kranke geschrieben, Hotlines eingerichtet, Telefonate geführt und Balkonbesuche gemacht, um die Kontakte aufrechtzuerhalten. Seit dem Sommer gingen wieder mehr Anfragen von Interessierten ein. Oft wollten gerade Menschen im Homeoffice etwas Sinnvolles tun und meldeten sich für eine Ausbildung zum ehrenamtlichen Sterbebegleiter an.

In Hamburg gebe es viele Pflegekräfte, ÄrztInnen und mehr als 1.200 Ehrenamtliche, die sich um die Bedürfnisse und die Versorgung sterbender Menschen kümmerten, erklärte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) als Schirmherr der Hospizwoche. "Für diese wichtige Arbeit, für dieses besondere Engagement gebührt ihnen Dank und Anerkennung."

250 Hospize für Erwachsene und 17 für Kinder und Jugendliche in Deutschland

Die Veranstaltungen der Hospizwoche finden zum Teil auch in der echten Welt statt. Nach vorheriger Anmeldung können Interessierte bei Spaziergängen mit HospizmitarbeiterInnen deren Arbeit kennenlernen oder an einem Letzte-Hilfe-Kurs teilnehmen. 53 renommierte Hamburger KünstlerInnen, darunter Udo Lindenberg, Jutta Bauer und Julia Küchmeister, haben Kunstwerke für die Ausstellung "Zeitenwende und Heimatfieber" gespendet. Bis zum 13. Dezember werden die Bilder zugunsten des Vereins Hamburger Hospiz versteigert.

In Deutschland gibt es nach Angaben des Deutschen Hospiz- und Palliativverbandes 250 Hospize für Erwachsene und 17 für Kinder und Jugendliche. Der Welthospiztag wird auf Initiative des Netzwerks Worldwide Hospice and Palliative Care Alliance begangen und von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterstützt.