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Stadt muss UKE mit 56 Millionen Euro jährlich unterstützen

Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf bietet Spitzenmedizin, ist führend in der Forschung und behandelt immer mehr Patienten. Nur mit der Finanzierung hapert es. Jetzt will die Stadt mit Steuergeld einspringen.

UKE in roten Zahlen

Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf bietet Spitzenmedizin, ist führend in der Forschung und behandelt immer mehr Patienten. Nur mit der Finanzierung hapert es. Jetzt will die Stadt mit Steuergeld einspringen.

Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) ist 2017 in die roten Zahlen gerutscht, darum will die Stadt nun helfen. Geplant sei ab 2019 ein jährlicher Zuschuss von 56 Millionen Euro für Betrieb und Investitionen, sagte Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) am Mittwoch. Das Defizit des UKE belief sich im vergangenen Jahr auf 7,2 Millionen Euro, bei einem Umsatz vor rund einer Milliarde Euro.

20 Millionen Euro der städtischen Hilfe sind für Investitionen bestimmt, 36 Millionen für den Betrieb, also Forschung und Lehre. Der Betriebsmittelzuschuss soll im Jahr 2021 auf 41,5 Millionen Euro steigen, im folgenden Jahr auf 39 Millionen sinken und 2023 - dem letzten Jahr der Planung - wieder bei 36 Millionen Euro liegen. Insgesamt will die Stadt also 488,5 Millionen Euro über fünf Jahre zuschießen.

Hamburg will Spitzenmedizin unterstützen

Mit dem Geld soll zum einen die Ausstattung des Medizin- und Zahnmedizinstudiums verbessert werden, zum anderen soll es in die Digitalisierung fließen und die Anschaffung technischer Geräte und Anlagen für die Forschung sowie die Modernisierung von Gebäuden ermöglichen. "Der Senat will die weitere Entwicklung exzellenter Forschung, Lehre und Krankenversorgung im UKE fördern und damit den Gesundheitsstandort Hamburg stärken", erklärte Bürgermeister Peter Tschentscher (CDU). Die Ausgaben müssen noch von der Bürgerschaft gebilligt werden.

Deutschlandweit seien die Universitätskliniken seit 2011 nach und nach in schweres Fahrwasser geraten, sagte Fegebank. Die vielen Gebäude, Großgeräte, Labore und andere Spitzentechnik ließen sich nicht allein über die Beiträge der Krankenversicherten finanzieren. "Wir wollen das UKE zurück auf Wachstumskurs bringen", sagte die Senatorin. Sie hob zugleich die Anstrengungen des Klinikums hervor: Es seien in vergangenem Jahr 98,8 Millionen Euro an Drittmitteln für die Forschung eingeworben worden, eine Steigerung von gut 11 Prozent. Die Zahl der behandelten Patienten sei um 9,7 Prozent auf 471.000 gestiegen.

Der Ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzende des UKE, Prof. Burkhard Göke, hält die Hilfe der Stadt für zwingend notwendig und sprach von einem Befreiungsschlag. Bei der großen Last, die das UKE bei Forschung und Lehre sowie der Patientenversorgung zu tragen habe, sei die Hilfe der Stadt angemessen. Das Klinikum und seine Mitarbeiter hätten selbst alle Sparanstrengungen unternommen. "Die 11.000 Menschen hier am UKE haben sich wund gearbeitet", sagte Göke. Er versicherte zugleich, dass er nicht beabsichtige, Hamburg zu verlassen.

Fegebank betonte, dass die vorgesehene Hilfe nicht die Bauprojekte im Zukunftsplan 2050 betreffe. Für die darin vorgesehen Vorhaben werde der Senat Einzelfinanzierungen vorschlagen. Bis 2024 sollen ein neues Herzzentrum und ein Forschungscampus errichtet sowie die Martini-Klinik, die sich auf die Behandlung von Prostata-Krebs spezialisiert hat, neu gebaut werden.