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Sozialverhalten nach Hirnverletzungen wird durch Tiertherapie verbessert

Eine tiergestützte Therapie kann die soziale Kompetenz von Menschen mit Hirnverletzungen fördern und ihre emotionale Beteiligung an der Therapie erhöhen. Das zeigt eine Wirksamkeitsstudie von Psychologinnen und Psychologen der Universität Basel im Fachblatt "Scientific Reports".

Tiere machen PatientInnen zufriedener und sozialer

Eine tiergestützte Therapie kann die soziale Kompetenz von Menschen mit Hirnverletzungen fördern und ihre emotionale Beteiligung an der Therapie erhöhen. Das zeigt eine Wirksamkeitsstudie von Psychologinnen und Psychologen der Universität Basel im Fachblatt "Scientific Reports".

Nach einem schweren Schädel-Hirn-Trauma zeigen sich bei den Patientinnen und Patienten oft Störungen im Sozialverhalten: So beziehen sie etwa ihre Gesprächspartner seltener in Konversationen ein, zeigen eine verminderte emotionale Empathie und haben Schwierigkeiten, ihre Gefühle zu äußern.

Neugier und Motivation angeregt

In der Rehabilitation kommt immer häufiger eine tiergestützte Therapie zum Einsatz, um Defizite bei der sozialen Kompetenz der PatientInnen zu verbessern. Der Kontakt mit einem Therapietier regt beispielsweise die Neugier und die Motivation an. Wie wirksam diese Therapie bei stationären PatientInnen ist, haben Forschende der Fakultät für Psychologie der Universität Basel in Zusammenarbeit mit der Klinik für Neurorehabilitation und Paraplegiologie REHAB Basel und dem Schweizerischen Tropen- und Public Health Institut nun erstmals systematisch untersucht.

Dazu erhielten 19 erwachsene ProbandInnen eine tiergestützte sowie parallel dazu konventionelle Therapie. Ihr Sozialverhalten in den über 200 tiergestützten und konventionellen Therapiesitzungen wurde dabei aufgezeichnet und anschließend ausgewertet. Zudem erfasste die Studie auch die Stimmung, die Zufriedenheit der PatientInnen sowie ihre Therapiemotivation – ein wichtiges Kriterium für den Behandlungserfolg.

Mehr positive Emotionen

Das Ergebnis: In Anwesenheit eines Tiers – darunter Meerschweinchen, Minipigs, Kaninchen und Schafe – zeigten die PatientInnen ein aktiveres soziales Verhalten als während der konventionellen Therapiesitzungen. Sie äußerten beinahe doppelt so viele positive Emotionen und kommunizierten häufiger verbal wie auch nonverbal. Keinen Effekt hatte die tiergestützte Therapie auf negative Emotionen wie Wut oder Ärger. War während der Therapie ein Tier dabei, schätzten sich die PatientInnen auch als zufriedener und ihre Motivation als höher ein, sich aktiv an der Therapie zu beteiligen; dies deckte sich mit den Einschätzungen der Therapeuten.

"Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine tiergestützte Therapie das Sozialverhalten bei Hirnverletzten fördern kann", bewertet Studienleiterin Dr. Karin Hediger von Universität Basel die Resultate der Studie.

"Tiere können zu relevanten Therapiepartnern für Patienten werden, die diese dazu motivieren, sich um sie zu kümmern. Zugleich regen die Tiere die Patienten dazu an, sich aktiv an therapeutischen Aktivitäten zu beteiligen." Deshalb bilde die tiergestützte Therapie eine erfolgversprechende Ergänzung zu herkömmlichen Therapien in der Neurorehabilitation, so die Psychologin.

Quelle Text: Universität Basel