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Schwere von Asthma durch Mikrobiom in oberen Atemwegen bestimmt?

Spielt das Mikrobiom in den oberen Atemwegen eine entscheidende Rolle dabei, wie schwer Kinder von Asthma betroffen sind? Die Ergebnisse einer aktuellen Studie legen nahe, dass sich eine Veränderung der Bakterienarten sich lindernd auswirken könnte.

Verschlechterung bei Asthma oft in Zusammenhang mit Staphylokokken, Streptokokken oder Moraxella

Spielt das Mikrobiom in den oberen Atemwegen eine entscheidende Rolle dabei, wie schwer Kinder von Asthma betroffen sind? Die Ergebnisse einer aktuellen Studie legen nahe, dass sich eine Veränderung der Bakterienarten lindernd auswirken könnte.

Im Rahmen der aktuellen Untersuchungen fand das Forschungsteam heraus, dass bei Kindern, bei denen Warnzeichen auf eine Verschlechterung der Asthma-Erkrankung hindeuteten, häufiger Krankheitserreger wie Staphylokokken, Streptokokken oder Moraxella in den oberen Atemwegen vorlagen. Bakterien wie Corynebacterium oder Dolosigranulum im Mikrobiom standen hingegen im Zusammenhang mit gut kontrollierbarem Asthma.

Zudem stellte das Team um Dr. Avraham Beigelman, dem leitenden Studienautoren, fest, dass bei einem Wechsel des Atemweg-Mikrobioms von vorwiegend Corynebacterium oder Dolosigranulum hinzu Moraxella das höchste Risiko für schlimmer werdende Asthma-Symptome vorlag.

Schnelle Veränderung im Atemweg-Mikrobiom bei schlimmer werdendem Asthma

Dr. Yanijao Zhou, die erste Studienautorin, merkte hierzu an: "Bei Kindern, wo sich die Gesundheit der Atemwege verschlechterte, konnten wir eine schnelle Veränderung im Atemweg-Mikrobiom erkennen. Es ist faszinierend, dass die Veränderung im Mikrobiom eine solch wichtige Rolle bei der Verschlechterung von Asthma spielen könnte. Das wollen wir unbedingt in Zukunft weiter erforschen."

Die klinische Studie namens "Step Up Yellow Zone Inhaled Corticosteroids to Prevent Exacerbations" (STICS) wurde gemeinsam mit 214 Kindern im Alter zwischen 5 und 11 mit mildem bis moderatem Asthma durchgeführt. Hintergrund der Studie war es herauszufinden, ob ein Verfünffachen der Dosis von inhalierten Corticoiden bei den ersten Anzeichen von schlimmer werdendem Asthma besser geeignet ist als die Beibehaltung einer geringen Dosis. Hierfür fanden die ForscherInnen keine Evidenz.

Herausfinden, wie Bakterien auf eine positive Art beeinflusst werden können

Im Rahmen der Studie sammelte das Forschungsteam zudem Nasenschleimproben der Kinder, um die oberen Atemweg-Mikrobiome zu erforschen. Die Proben wurden zu Beginn der Studie, als alle TeilnehmerInnen gut zu kontrollierendes Asthma aufwiesen, und bei den ersten Anzeichen einer Krankheitsverschlechterung gesammelt.

Basierend auf ihren Forschungsergebnissen wollen Beigelman und Zhou nun Studien an Mäusen durchführen, um das Atemweg-Mikrobiom genauer zu beobachten und herauszufinden, wie die Bakterien auf eine positive Art beeinflusst werden könnten. Dr. Avraham Beigelman resümierte: "Es besteht ein dringender Bedarf für bessere Asthma-Therapien. Obwohl unsere Studie nicht den Zusammenhang herleiten kann, wirft sie doch die Frage auf, ob mit einer Veränderung des Atemweg-Mikrobioms nicht bessere Ergebnisse gegen schlimmere Asthmasymptome erzielt werden könnten."

Quelle:
Zhou Y et al., The upper-airway microbiota and loss of asthma control among asthmatic children. Nature Communications 2019; 10(1); doi:10.1038/s41467-019-13698-x