Alle neun waren in den Jahren von 2006 bis 2008 Mitglieder der Sonderkommission Labor. Die SoKo führte damals die Betrugsermittlungen gegen den Augsburger Laborbetreiber Bernd Schottdorf und viele seiner Kunden in der niedergelassenen Ärzteschaft.
Dabei kam es zu schweren Konflikten sowohl innerhalb des Landeskriminalamts als auch mit den Staatsanwaltschaften in Augsburg und München. Der SoKo-Chef Stephan Sattler und zwei Mitarbeiter wollten in enger Abstimmung mit einem Münchner Staatsanwalt bundesweit tausende Ärzte ins Visier nehmen. Mehrere andere Kripo-Kollegen in der SoKo hielten das für übertriebenen Eifer. Nach der Vernehmung Sattlers und seines Hauptverbündeten im LKA sollen nun am Montag (13.00) und am Dienstag (09.00) die ehemaligen Kollegen ihre Versionen der Ereignisse schildern.
Der Fall hatte innerhalb des LKA große Turbulenzen ausgelöst. Nach der Auflösung der SoKo beschuldigte Sattler einen Kollegen, den Abschlussbericht der SoKo frisiert zu haben. Dieser Beamte wird am Dienstag als Zeuge vernommen werden. Ergebnis der Konflikte waren interne Untersuchungen und zwei Ermittlungsverfahren gegen den Ex-Soko-Chef und seinen Hauptverbündeten.
Text und Foto: dpa /fw