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Sächsische Landesärztekammer wünscht Gesundheitsthemen in den Lehrplänen

Gesundheitswissen und ein gesundheitsbewusster Lebensstil sollen in den Bildungs- und Lehrplänen von Kindertagesstätten und allgemeinbildenden Schulen verankert werden. Dafür wirbt die Sächsische Landesärztekammer.

Kommt das Schulfach "Gesundheit"?

Gesundheitswissen und ein gesundheitsbewusster Lebensstil sollen in den Bildungs- und Lehrplänen von Kindertagesstätten und allgemeinbildenden Schulen verankert werden. Dafür wirbt die Sächsische Landesärztekammer.

Die Kammer unterstützt damit die Forderung von 14 Spitzenverbänden des Gesundheitswesens und des Bundesgesundheitsministeriums, die sich kürzlich zu einer "Allianz für Gesundheitskompetenz" zusammengeschlossen haben. Ein gesunder Lebensstil – eingeübt schon im Kindes- und Jugendalter – kann zu einer besseren Gesundheit im späteren Leben führen und auch die schulischen Leistungen positiv beeinflussen.

"Je früher wir Kindern eine gesunde Lebensweise vermitteln und sie dafür begeistern, desto besser. Sie sollen die Zusammenhänge zwischen Lebensführung und Gesundheit besser verstehen und zu einer gesundheitsförderlichen Lebensführung motiviert werden", sagt Petra Albrecht, Vizepräsidentin der Sächsischen Landesärztekammer. "Die Lehrer brauchen aber auch den Freiraum, Gesundheitsthemen fächerübergreifend in den Unterricht zu integrieren, ohne mit dem Lehrplan in Konflikt zu geraten."

Um dieses Ziel zu erreichen, schlägt die Sächsische Landesärztekammer vor, mehr gesundheitsrelevante Themen in die Ausbildung von Lehrern und Erziehern sowie in die schulischen Lehrpläne aufzunehmen. Denkbar seien auch eigene Unterrichtseinheiten zu gesundheitsrelevanten Themen sowie ein eigenes Schulfach "Gesundheit".

Bei Kindern Interesse wecken an Gesundheitsthemen

Ein besonderes Problem stellt weiterhin das Übergewicht dar. Etwa ein Drittel der übergewichtigen Kinder sind der Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KIGGS) zufolge sogar adipös. Das entspricht etwa zwei Millionen übergewichtigen und 700.000 adipösen Kindern und Jugendlichen. Im Vergleich zu den 1980er- und 1990er-Jahren hat sich der Anteil der übergewichtigen Kinder um 50 Prozent erhöht. Dabei sind sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche häufiger von starkem Übergewicht betroffen als andere.

Als zusätzliche positive Wirkung dieser Maßnahmen ist, neben der Stärkung der gesundheitlichen Kompetenz von Kindern und Jugendlichen, in der damit verbundenen Verbesserung einer gesundheitsbewussten Lebensführung auch der anderen Familienmitglieder zu sehen. Des Weiteren kann dadurch das Interesse an sozialen Berufen, wie z. B. Krankenpfleger, geweckt werden. Auch der diesjährige Deutsche Ärztetag in Freiburg hat sich für eine frühzeitige Förderung der Gesundheit und gesundheitlicher Kompetenzen ausgesprochen und unter anderem gefordert, das Thema in die Ausbildung von Lehrern und Erziehern sowie in die schulischen Lehrpläne aufzunehmen.