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Sachsen-Anhalt denkt über Amtsarztquote nach

An Sachsen-Anhalts Unis könnten künftig Plätze für Studierende reserviert werden, die sich verpflichten, Amtsärztin oder Amtsarzt zu werden. Er werde sich dafür einsetzen, eine entsprechende Vergabe zu prüfen, sagte Wissenschaftsminister Armin Willingmann (SPD).

Hoher Bedarf an NachwuchsmedizinerInnen in den Gesundheitsämtern

An Sachsen-Anhalts Unis könnten künftig Plätze für Studierende reserviert werden, die sich verpflichten, AmtsärztInnen zu werden. Er werde sich dafür einsetzen, eine entsprechende Vergabe zu prüfen, sagte Wissenschaftsminister Armin Willingmann (SPD). Der hohe Bedarf an NachwuchsmedizinerInnen in den Gesundheitsämtern sei offensichtlich. Mit einer Amtsarzt-Quote an den Unis könnte zumindest zeitlich befristet ausprobiert werden, ob sich der Mangel so abmildern lasse.

Willingmann reagierte damit auf einen Vorschlag seiner Parteikollegin und Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne. Sie hatte zuletzt im Landtag vorgeschlagen, die Idee von reservierten Studienplätzen für angehende LandärztInnen auch auf AmtsärztInnen auszuweiten.

Für die zeitnah beginnende MedizinerInnen-Ausbildung an den Unis Magdeburg und Halle wurden im neuen Wintersemester 2020/2021 erstmals 21 Plätze für BewerberInnen reserviert, die sich verpflichten, nach ihrem Abschluss mehrere Jahre im ländlichen Raum zu praktizieren.

Wenig Spielraum im Hinblick auf reservierte Studienplätze

Viel Spielraum hat das Land nicht: Laut Gesetz darf höchstens jeder fünfte Studienplatz für Medizin derzeit reserviert werden, wie Willingmann sagte. Ein Teil sei für die Bundeswehr reserviert, ein Teil für Härtefälle, fünf Prozent der Plätze gehen an die angehenden LandärztInnen. In Summe könnten noch zehn Plätze für angehende AmtsärztInnen vergeben werden - frühestens im Wintersemester 2021/2022.

In Sachsen-Anhalt gibt es nach früheren Angaben 88 Arztstellen in den Gesundheitsämtern, von denen im Frühjahr 32 unbesetzt waren. Der Landeschef des Verbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, der Magdeburger Amtsarzt Eike Hennig, warnte wiederholt davor, dass viele KollegInnen in den nächsten Jahren in Rente gehen und der Nachwuchs fehlt.