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Rote Zahlen bei DocMorris-Mutter Zur Rose

Die schweizerische DocMorris-Konzernmutter Zur Rose ist im vergangenen Jahr tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Der Versandhändler und Apothekenlogistiker hatte einen Nettoverlust von 135,6 Millionen Schweizer Franken (123 Mio Euro).

Hoffnung auf E-Rezept

Die schweizerische DocMorris-Konzernmutter Zur Rose ist im vergangenen Jahr tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Unter dem Strich stand bei dem Versandhändler und Apothekenlogistiker ein Nettoverlust von 135,6 Millionen Schweizer Franken (123 Mio Euro), mehr als doppelt so viel wie ein Jahr zuvor, wie das Unternehmen in Freudenfeld mitteilte. Belastend wirkten Umbaumaßnahmen, Sonderkosten für die Einkaufstour des Konzerns sowie Abschreibungen infolge eines Preisrückgangs bei Produkten zur Pandemiebewältigung. Zudem steckt das Unternehmen Geld ins Wachstum.

Inklusive der übernommenen Versand- und Diabetes-Geschäfte der deutschen Apothekenfirma Apotal und der ebenfalls zugekauften deutschen Versandapotheke Medpex kletterte der Umsatz um 14 Prozent auf 1,75 Milliarden Franken. 2021 will sich das Unternehmen vor allem auf die Einführung des elektronischen Rezepts in Deutschland ab Anfang 2022 vorbereiten. Schon ab Mitte des Jahres geht das Unternehmen von ersten Erlösen aus. Mit dem E-Rezept entfällt die Hürde für Kunden, ein Papierrezept einzusenden, um in den Online-Apotheken des Konzerns rezeptpflichtige Arzneien zu bekommen. Die Gruppe zählt rund 9 Millionen Kunden auf dem deutschen Markt.

Mittelfristig rechnet der Konkurrent des SDax-Konzerns Shop Apotheke innerhalb von drei bis fünf Jahren damit, dass mit dem E-Rezept in Deutschland der Anteil des Onlinehandels bei verschreibungspflichtigen Medikamenten auf 10 Prozent steigen kann. Schon in drei Jahren will Zur Rose den Umsatz ohne Zukäufe auf 4 Milliarden Franken steigern. In diesem Jahr soll der Erlös um 20 Prozent zulegen. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen rechnet Zur Rose erst 12 bis 18 Monate nach 2021 mit einem operativen Gewinn.