Wiederholtes Messen des Blutbiomarkers FIB-4 über mehrere Jahre lässt Aussagen zum Risiko zu, eine schwere Lebererkrankung, wie z.B. die Leberzirrhose zu entwickeln, so eine aktuelle Studie aus Schweden.
Adipositas und Diabetes sind zwei wesentliche Ursachen für die Fettleber, unter der mehr und mehr Menschen in den Industrieationen leiden. Nicht selten entsteht daraus im weiteren Verlauf eine Leberzirrhose oder Leberkrebs.
Bisher war es schwer, das Risiko einzelner Patientinnen für eine zirrhotische Veränderung der Leber zu ermitteln. Schwedische WissenschaftlerInnen zeigten in ihrer Studie jedoch, dass der Blutbiomarker FIB-4 ein sehr guter Risikoprädikor für eine Leberzirrhose ist.
Für die Risikoabschätzung einer Leberzirrhose ist es nach Aussage der ForscherInnen jedoch notwendig, anstatt eines Einzelwertes für FIB-4, den Biomarker kontinuierlich über mehrere Jahre zu messen. Dabei griffen die WissenschaftlerInnen für ihre Studie auf Datenbanken zurück, die es ermöglichten, PatientInnen im Verauf bis zu einer möglichen Zirrhose über 27 Jahre nachzuverfolgen.
PatientInnen, bei denen der FB-4-Wert zwischen zwei Messungen angestiegen war, hatten ein höheres Erkrankungsrisiko. Solche, bei denen der Biomarker im Verlauf abfiel, zeigten dementsprechend auch seltener eine Leberzirrhose.
Leider war die Genauigkeit der Messungen eher gering, sodass der Test eine sehr hohe Fehlerrate für falsch positive Ergebnisse hatte. Hier sind weitere Studien notwendig, um dies zu verbessern, so die schwedischen WissenschaftlerInnen.
Anm. d. Red.: Die Studie wurde aus dem Pharmabereich von Astra Zeneca geponsert.
Quelle: Hagström H et al., Measurements of FIB-4 can improve identification of individuals at risk of severe liver disease. Journal of Hepatology 2020; doi:10.1016/j.jhep.2020.06.007